"Von den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, in denen diese Zeitstücke spielen,sagt Schnitzler ""Es war damals keine große Zeit, und die angeblich versunkeneund abgetane Welt ist genauso lebendig und vorhanden, als sie es jemalswar."" Friedrich Hofreiter in 'Das weite Land' ist immer bereit, sich vonaußen verführen zu lassen. Er bleibt unfrei, getrieben, weil ohne Halt,ohne Ethik. Als absoluten Gegentyp schuf Schnitzler schon wenige Jahredarauf seinen 'Professor Bernhardi' Der jüdische Arzt bewahrt sich trotzAntisemitismus und Neid die innere Freiheit des Denkens und Handelns, dieihm gebietet, auch dort zu verstehen, wo er selbst nicht verstanden wird.Als habe er beide Verhaltensweisen in einer einzigen Persönlichkeit fassenwollen, stellte Schnitzler in 'Fink und Fliederbusch' eine Gestalt aufdie Bühne, für die Überzeugungen ""sentimentale Nebenzwecke"" sind. Kanndieser ""Sportsmann"" noch triumphieren, so vermögen dies die Menschenin der 'Komödie der Verführung' durchaus nicht mehr Sie inszenieren sichso, als wollten sie Abschied nehmen von sich selbst; sie treiben ein Maskenspiel,einen Reigen von Liebe und Tod." Quelle:
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