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Kunst und Geld: Szenen einer Mischehe

Kunst und Geld: Szenen einer Mischehe
Autor: Walter Grasskamp
Verlag: C.H.Beck
Taschenbuch
Auflage: 1
Seiten: 133
ISBN-10: 3-406-42058-3
ISBN-13: 978-3-406-42058-0
ISBN: 3406420583
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Walter Grasskamp ist ein erstklassiger Kunstschriftsteller. Wie nur wenige seiner Zunft hat er die Gabe, für ein breites Publikum schreiben zu können, ohne dabei sein Anliegen zu verwässern. Er formuliert elegant und präzise, belegt seine Behauptungen und hält seine Ausführungen erfreulich knapp. In Kunst und Geld -- wie auch seine vorherigen Bücher eine Sammlung thematisch zusammenhängender Reden, Essays und Zeitungsartikel -- untersucht er, ob und in welchem Maße die "reine" Kunst von der Berührung mit dem "unreinen" Geld Schaden nimmt.

Diese Frage wäre noch bis vor kurzem von den meisten Künstlern, Kritikern, Kunsthistorikern und Kulturpolitkern ohne Zögern bejaht worden -- in der Kunst soll es schließlich seit jeher um das Wahre, Gute und Schöne gehen, da hat der Mammon nichts zu suchen: "Auch wenn es schon dem frühen 19. Jahrhundert geläufig war, daß Kunstwerke mit beträchtlichen Gewinnen verlegt, gesammelt und versteigert werden konnten, hat man doch hartnäckig den Künstler als einen Schöpfer verstehen wollen, der ohne Gewinnabsichten, vielmehr aus höherem und letztlich unerklärlichem Schöpfungsdrang seine Werke herstellte."

Wer so die Kunst streng von aller Ökonomie trennt, für den sind die finanziellen Aspekte des Kunstbetriebs natürlich Teufelswerk. Im Angesicht des modernen Kunstmarkts und vor der Tatsache, daß Sponsoring aller Art aus dem zeitgenössischen Kulturbetrieb längst nicht mehr wegzudenken ist, hat sich diese Haltung, wie Grasskamp überzeugend zeigt, heute allerdings überholt. Doch was folgt daraus -- soll sich die Kunst dem Lockruf des Geldes einfach hingeben? Darf sie sich ohne weiteres vor den Karren wirtschaftlicher Interessen spannen lassen? Für Grasskamp eine inakzeptable Haltung. Zwar hält er es für naiv, für die Kunst einen Sonderbereich außerhalb der Marktgesetze zu fordern -- schließlich war sie schon immer von Auftraggebern abhängig. Andererseits möchte er den moralischen Anspruch des bürgerlichen Kunstbegriffs nicht kampflos preisgeben. "Kunst und Geld" ist ein nüchternes und gleichwohl idealistisches Plädoyer für Transparenz im Kunstsponsoring und gegen den Rückzug des Staates aus der Kulturförderung. -- Christian Demand
Quelle:




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