Eine völlig eigene Weinsprache hat er ja, das muss man dem Briten Oz Clarke lassen. Wo andere schwadronieren, spricht er Klartext, unverblümt und verständlich. Seine Kleine Weinschule beginnt mit dem Kapitel "Wählen Sie Ihren Wein" -- und die Auswahl umfasst Begriffe wie "grünlich-pikant, "Mundwässernd, mild-säuerlich" oder einfach auch nur "schäumend". Clarke versucht seinem Publikum zu erklären, was den Wein ausmacht, ohne ständig auf der Faszination herumzureiten. Kapitel wie Weinbereitung oder Klima und Lage handelt er im Vorbeigehen ab, und den meist angeblichen Kennern lang und breit gewidmeten Stichworten "Weinfehler erkennen" oder "Kauf und Lagerung" widmet Pragmatiker Clarke kaum mehr als eine Seite. Der größte Teil des 144 Seiten starken und recht erschwinglichen Buches macht die Beschreibung der Weine der Welt, ihrer Stärken und Unterschiede aus. Zunächst stellt Clarke Land bzw. Region vor und hakt dann einige für den Verbraucher wichtige Punkte ab. Spielen regionale Unterschiede eine Rolle? Ist der Jahrgang wichtig? Wann trinke ich Wein aus dieser Region? Kann ich ihn mir leisten? Ergänzt mit Übersichtskarten der jeweiligen Region, Hinweisen auf Klassifikationen und Erklärungen verschiedener Fachbegriffe, die er auf den Boden holt, ist Clarke's kleine Weinschule ein mitunter zu knapper, aber für das Gros der Weintrinker äußerst hilfreicher Helfer durchs Dickicht der Weinwelt. Jedem zu empfehlen, der sich einen groben Überblick verschaffen möchte, ohne gleich zum Experten mutieren zu müssen. --Matthias F. Mangold Quelle:
|