Mancher mag sich wundern: Gerhard Konzelmann schreibt immer noch. Und gar nicht einmal wenig. Beinahe jテ、hrlich legt der ehemalige Arabien-Korrespondent der ARD ein neues, dickes Buch vor. Und immer noch weisen ihn die Klappentexte dieser Bテシcher, die seit einigen Jahren bei Herbig erscheinen, als "Nahost-Fachmann" aus. Dabei hatten viele gedacht, dass Konzelmanns publizistische Karriere ein jテ、hes Ende finden wテシrde, nachdem er von dem Islamwissenschaftler Gernot Rotter 1992 in dessen Buch Allahs Plagiator. Die publizistischen Raubzテシge des Nahostexperten Gerhard Konzelmann sowie vor Gericht テシberfテシhrt worden war, sich nicht nur bei ihm kapitelweise plagiativ bedient zu haben. In Ernst zu nehmenden Presseorganen taucht der Name Konzelmann seither kaum mehr auf. Es sei denn, wie kurz nach dem 11. September 2001 in der Neuen Zテシrcher Zeitung, um erleichtert zu vermelden, "dass die deutschsprachige Publizistik heute besser zur geistigen Auseinandersetzung mit der islamischen Welt gerテシstet scheint als 1979", als nテ、mlich nach der islamischen Revolution im Iran Konzelmann die Bテシhne beherrschte. Nun also der Konzelmann 2003. Wieder viele Seiten (inklusive Titelei und Register 469), ohne Fuテ殤oten oder Nachweise, versteht sich -- und ohne einen analytisch roten Faden. Der ehemalige Fernsehmann berichtet im Wesentlichen in dem ihm eigenen Plauderton, den er allerdings blendend beherrscht, aus seiner Zeitungslektテシre. Und aus seinen Tagebテシchern, womit er belegen will, "wie intensiv der Autor bereits 1972 Saddam Hussein aus nテ、chster Nテ、he beobachtete und seinen Weg vom Schテシtzling des Westens als Khomeini-Gegner bis zum Schrecken des Westens verfolgte". Thematisch ist der Inhalt des Buches schnell zusammengefasst: Konzelmann resテシmiert die Grテシnde, die seiner Meinung nach die USA in den neuerlichen Krieg gegen den Irak fテシhrten: Da ist vor allem das irakische テ僕, テシber das die USA die Kontrolle erlangen wollten, um in Zukunft von saudischen テ僕lieferungen unabhテ、ngig zu sein. Dann kテカnnte man mit einem Boykott der Saudis dem dortigen Herrscherhaus As-Saud den Geldhahn zudrehen. Auf diese Weise also ist der Krieg gegen den Irak, der mit dem islamistischen Terror selbst nicht in Verbindung zu bringen sei, letztlich doch ein Krieg gegen diesen Terror. Denn dass Saudi-Arabien eine der groテ歹n Brutstテ、tten des islamistischen Fundamentalismus ist, steht in der Tat auテ歹r Frage. Neues hat uns Konzelmann also nicht zu sagen. Auch wenn er es selbst geschrieben hat, so ist doch auch dieses Buch Trittbrett-Fahrerei. Angesichts der zahlreichen derzeit erscheinenden Bテシcher zum Thema Islam und Politik sowie zum Krieg im Irak jedenfalls ist die Lektテシre entbehrlich. --Andreas Vierecke Quelle:
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