Eine totale Überstrapazierung seiner Konzentrationsfähigkeit muss der geneigte Hörer nicht befürchten! Zwar überdauern die Pfeiler der Macht, die der Verlag für seine eher auditiv veranlagten Ken-Follett-Fans gekürzt hat, immer noch mehr als sechs Stunden. Aber erstens werden im Laufe der üppig ausufernden Familiensaga um den Londoner Bankiers-Clan Pilaster kleine Gedächtnisstörungen vorsorglich aufgefangen: Wenn Figuren nach längerer Abwesenheit wieder in Erscheinung treten, bekommt der Lauschende handlungsrelevante biografische Eckdaten noch einmal per Kurzsatz mitgeteilt. Und zweitens klappt der Wiedereinstieg nach etwaigen Ablenkungen auch deshalb problemlos, weil man sich an einer glasklaren Struktur entlanghangeln kann. Die Bösen -- allen voran Augusta, die geheime Drahtzieherin im Hause Pilaster -- sind und bleiben gewissenlose Intriganten. Man darf sich also darauf verlassen, dass sie sich früher oder später untereinander selbst beseitigen und die raren Überlebenden von Bandscheibenvorfällen oder Syphillis ereilt werden. Und die Guten -- man denke an den integren, intelligenten, liebesromantischen Hugh Pilaster -- bekommen die Traumfrau. Bei alledem wird auf Stimmungsmusik-Einlagen oder anderweitige Geräuscheffekte verzichtet: Mit Frank Glaubrecht hat einer der erfolgreichsten deutschen Synchronsprecher die Pfeiler der Macht ganz allein zu schultern. Aus Sätzen, wie "Die Empfindung elektrisierte ihn" oder "Eine Welle der Zuneigung durchflutete sie" holt der Vorleser, der ansonsten Stars, wie Al Pacino und Jeremy Irons seine Stimme leiht, das Beste heraus. --Christine Wahl Audio CD. Auch erhältlich als Audio Cassette, Hörbuch (gekürzte Romanfassung), Spieldauer: 386 Minuten, 6 MC. Quelle:
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