"Mit weiten Schritten lief Jolly über den Ozean. Ihre nackten Füße versanken fingerbreit im Wasser. Unter ihr gähnte der tintenblaue Abgrund der See, bis zum Meeresboden mochten es einige hundert Mannslängen sein." Mit diesen Worten beginnt ein Abenteuer, das seine Leser in die karibische Inselwelt entführt, ein Abenteuer voller Magie und schauerlicher Ungeheuer, voller Freundschaft und heldenhafter Taten. Jolly ist ein 14-jähriges Mädchen, das an der Seite von Piratenkapitän Bannon schon einige Kaperzüge unternommen hat. Für den Freibeuter ist sie eine unschätzbare Hilfe, denn sie kann auf Wasser gehen. Nach einem Erdbeben an der karibischen Küste waren eine ganze Reihe von Kindern mit dieser Fähigkeit geboren worden. Inzwischen scheint Jolly jedoch die Einzige von ihnen zu sein, die noch am Leben ist. Umso erstaunter ist sie, als sie auf einer abgelegenen Insel auf einen Jungen trifft, der über das gleiche Talent verfügt: Munk, der Sohn eines Tabakfarmers mit zwielichtiger Vergangenheit. Doch das Mädchen hat nicht viel Zeit, sich über diesen Zufall Gedanken zu machen, denn ein geheimnisvoller Geisterhändler stattet der Insel einen Besuch ab, um die Kinder ihrer Bestimmung entgegenzuführen. Kai Meyer, der mit seiner Saga um die Die fließende Königin Leser jeder Altersgruppe begeisterte, hat den Auftakt einer neuen Trilogie vorgelegt, mit der er sich selbst zu übertreffen verspricht. Die Wellenläufer sind hinsichtlich Tempo und Einfallsreichtum kaum zu toppen, wovon die eingangs zitierten Zeilen nur einen ersten Eindruck bieten können. Ein spannendes Kapitel jagt das andere wie ein Piratenschiff einen fliehenden Kauffahrer. Jolly und Munk wachsen einem innerhalb weniger Seiten so sehr ans Herz, dass es kaum zu ertragen ist, welchen Gefahren sie im Lauf der Handlung ausgesetzt werden. Bei Neptun -- wo bleibt der zweite Band? --Hannes Riffel Quelle:
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