Was um Himmels Willen ist ein „Director’s Cut“ bei einem Hörbuch? Das zu ergründen ist fast so geheimnisvoll wie Dan Browns phantastisch-spannende Geschichte um den Harvard-Symbologen Robert Langdon, der in Paris die Ermordung des Chefkurators des Louvre entschlüsseln soll und dabei eine weltumspannende Verschwörung aufdeckt, die sich über Meisterwerke der Kunst erschließt und die Grundfeste des Christentums erschüttern könnte. Auch ein Booklet gibt hier keine Auskunft -- es gibt nämlich keines. Aber das sind auch schon alle Mängel dieser blendend produzierten CD-Lesung. Denn „Director’s Cut“ bedeutet weniger, dass ein ein bedeutender Regisseur hier endlich seine Version von Dan Browns Religions- und Kunstthriller hätte zu Gehör bringen dürfen (wie auch bei einer Lesung). Es bedeutet wohl schlichtweg, dass dieses Hörbuch zwei CDs mehr umspannt als die bisherige Produktion, die nur vier CDs lang dauerte. Und das ist -- obwohl auch diese Fassung gegenüber der Romanausgabe gekürzt daher kommt -- auf jeden Fall für alle Brown-Fans ein Segen. Und noch etwas ist originell und auch ein wenig witzig. Denn Bastei Lübbe hat mit Wolfgang Pampel die Synchronstimme von Harrison Ford verpflichtet -- und bekanntlich wird ja auch Symbologe Langdon wegen seiner unglaublichen Abenteuer im Buch als Harrison Ford im Tweed-Jackett bezeichnet. Aber das ist mehr als ein hübscher Einfall. Denn Pampel liest den Text, als könne er mit verschiedenen Stimmen sprechen -- und das ist gar nicht einfach, denn immerhin gilt es unter anderem, verschieden starke französische Akzente zu imitieren. Gemeinsam mit der herausragenden Musik der Produktion bietet Sakrileg selbst für die, die den Inhalt von Browns Thriller bereits rauf- und runterbeten können, also beste Hörbuch-Unterhaltung. Und das -- dank des so genanten „Director’s Cut“ -- ganze 449 Minuten lang. -- Thomas Köster Quelle:
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