Das System Jini auf Basis der Java-Technologie wird von Sun als universelle Lösung zur Verbindung elektronischer Systeme jeglicher Art angepriesen. Als Service-orientierte Middleware auf RMI-Basis ist die Verwendung von Jini auch für Client/Server-Services in verteilten Systemen denkbar. Eine Vielzahl von Systemherstellern hat Jini bereits bei Sun lizenziert, so dass Jini eine ähnlich stürmische Entwicklung wie Java selbst bevorstehen kann. Die beiden Autoren Herbert Bader und Walter Huber -- beide im Bereich Java-Middleware und Komponenten tätig -- haben dies zum Anlass genommen, Jini etwas näher zu beleuchten und auch kritisch zu hinterfragen. Mit ihrem Buch Jini - Die intelligente Netzwerkarchitektur wollen die beiden dem Entwickler einen Überblick über die Spezifikation von Jini sowie Möglichkeiten der Nutzung geben. Gemäß dieses Ziels ist das Buch in zwei Hauptkapitel unterteilt. Nach einer kurzen Einführung widmet sich das zweite Kapitel der Jini-Architektur und führt in die Infrastruktur, das Programmiermodell und die Realisierungsmöglichkeiten von Jini-Services ein. Dementsprechend behandelt das dritte Kapitel die praktischen Aspekte und führt Hilfsverfahren, Voraussetzungen, die Installation, den Start der Dienste, das Browsing, einen Beispiel-Dienst sowie weitere Informationen zu Lookup-Servern, Transaktionen und JavaSpaces auf. Abgerundet wird das Buch durch die Vorstellung der konkurrierenden Ansätze Universal Plug and Play, Chai und Inferno im vierten Kapitel und einem Anhang mit Informationen zu Warenzeichen, Schutzrechten und Installationshinweisen unter Linux. Insgesamt wirkt das Buch technisch vollständig und umfassend. Man merkt den beiden Autoren ihre Erfahrungen im Bereich verteilter Anwendungen an. Der Text wird ergänzt durch eine Vielzahl von Graphiken -- oftmals UML-Klassen-, Sequenz- und Zustandsdiagramme -- und viele Quelltextfragmente. Die vollständigen Quellen sind übrigens nicht als CD mitgeliefert, sondern im Sinne des Umweltschutzes nur online verfügbar. Für den Entwickler ist das Buch ein guter Einstieg in die Jini-Architektur und die Realisierung eigener Services. --Frank Müller Quelle:
|