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Bukowski, Schreie vom Balkon Briefe 1958 - 1994

Bukowski, Schreie vom Balkon Briefe 1958 - 1994
Autor: Charles Bukowski
Verlag: Gingko Press
Gebundene Ausgabe
Auflage: 1., Aufl.
Seiten: 560
ISBN-10: 3-927258-98-9
ISBN-13: 978-3-927258-98-3
ISBN: 3927258989
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Das war aber auch höchste Zeit! In den USA erschien der Briefnachlass Bukowskis bereits in den 90er-Jahren in drei Bänden. Hierzulande hatte dem Dichter des unverblümten Wortes schon die Vergessenheit, oder allenfalls ein ewiges Nischendasein als Underground-Darling der Alt-68-er gedroht. Nun hat der dtv-Verlag Buks Werke aus der Versenkung geholt, um ihm den längst fälligen Platz zuzuweisen. Achtung also, alle Wichtigtuer und Befindlichkeitsexperten der zeitgenössischen Popliteratur: Hier spricht der Meister der wirklichen Tiefe. Wir halten die Korrespondenz des „Mannes mit der Ledertasche“ in Händen. Eine Sensation! Fast 600 Seiten, auf denen es förmlich kocht -- ein Briefkonvolut, das jede Autobiografie um Längen schlägt!

„Die Tatsache, daß die Dichter der Welt sich betrinken, ist ein verdammt klares Indiz für den Zustand dieser Welt“, schreibt er im April 1960 an Jory Sherman, einen der wenigen jungen Dichterkollegen, den er schätzte. Er selbst wurde zum Weltmeister in dieser Disziplin. Weltschmerz und Weltekel werden weggespült. Bukowski beklagt die glatte Lyrikroutine großer Kollegen, verachtet deren „eiserne Gußform“, in der sie ihre hehren Verse schwenken. „Große Dichtung schärft ihre Klingen für kapitales Wild!“ -- Nicht so kapital allerdings, wie es der schießwütige Hemingway liebte, dessen Sieger-Verlierer-Dialektik ihm suspekt ist. „Kafka ist alles“. Bukowski ringt um Verse, leidet, ist krank an Leib und Seele. Linderung schaffen nur der Suff, Pferdewetten und die Frauen.

Im August 1966 taucht in den Briefen zum ersten Mal jener Mann auf, der Bukowski im deutschsprachigen Raum erst eine Stimme verlieh: Carl Weissner, damals 26, wurde zum kongenialen Übersetzer, der auch für diese Edition verantwortlich zeichnet. Weissner, den mit Buk eine lebenslange Freundschaft verband (zusammen mit Sean Penn war er einer der Sargträger des 1994 Verstorbenen), wurde so etwas wie der Heimatstützpunkt des 1920 in Andernach Geborenen. Er steuerte seine eigene, umfangreiche Korrespondenz bei, eine gewaltige Erweiterung gegenüber der amerikanischen Ausgabe, eröffnet dies doch die wichtige Schiene nach Deutschland („...Laichgrund meines versauten Hirns...“), über den Buk nicht genug erfahren konnte und in den es ihn immer wieder trieb.

Zürnende, selbstquälerische Briefe an Freunde, Verleger und Dichterkollegen. Miniatur-short stories, die drastisch deutlich machen, wer da unter uns weilte. Ein ganz Großer! --Ravi Unger
Quelle:




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