In den Märchen spiegeln sich tiefe menschliche Erfahrungen und Sehnsüchte. Es geht immer wieder um das überleben des Bedrohten, den Aufstieg des Verachteten, um die Balance von Männlichem und Weiblichem, um Festhalten und Loslassen dürfen. Das Märchen Dornröschen handelt nach Drewermanns tiefenpsychologischer Deutung von einer jungen Frau, die nicht erwachsen werden kann, weil es ihr nicht möglich ist, sich aus der schicksalhaften, angst- und schulderfüllten Bindung zu ihrem Vater zu läsen. Der hundertjährige Schlaf steht symbolisch für das Unvermögen eines "Dornröschen", im Leben und in der Liebe vorankommen zu können. Der Kuß des Prinzen bedeutet nichts anderes, als der verzaubert-verzaubernden Geliebten die natürliche Unschuld zurückzuschenken und sie zur Liebe zu erwecken. Eine aspektreiche Darstellung über das Gelingen und Scheitern menschlicher LiebesBeziehungen, mit 8 Farbtafeln. Mit Dornröschen wird die Reihe der beliebten tiefenpsychologischen Märcheninterpretationen Eugen Drewermanns fortgesetzt. Quelle:
|