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Im Himmel

Im Himmel
Autor: Georg M. Oswald
Verlag: Rowohlt
Gebundene Ausgabe
Auflage:
Seiten: 192
ISBN-10: 3-498-05035-4
ISBN-13: 978-3-498-05035-1
ISBN: 3498050354
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"Summer surprised us, comming over the Starnbergersee", schwärmte schon T.S. Eliot in Das wüste Land. In der weiß-blauen Postkartentraumkulisse eines Villenviertels mit Seeblick und Alpenpanorama, von seinen Bewohnern ob der himmlischen Lebensqualität "Paradies" genannt, erlebt der 20-jährige Marcel seine letzten großen Ferien -- Tage, die sich in Pool-Parties, Alkohol- und Drogenabstürzen mit den Freunden und nervtötendem Dauer-Kleinkrieg mit den Eltern zu erschöpfen scheinen. Reichlich banal und oberflächlich wirkt das auf den ersten Blick, so dass der gehässige Leser schon geneigt ist, dem Icherzähler Liegestütze beim Bund, oder, besser noch, ein paar Monate Zivildienst in einem Pflegeheim zu wünschen: Sonst keine Probleme, oder was?

Ist Georg M. Oswald, dem zuletzt mit seinem Roman Alles was zählt ein süffisant-ätzendes Porträt unserer Business-Welt vor dem Abschmieren der New Economy gelang, Knall auf Fall ins Pop-Lager der "neuen Archivisten" (Moritz Baßler) gewechselt, die -- kunstgewerblich solide und den Blick fest auf die eigene Schreibtischplatte gerichtet -- den Abschied von der eigenen Jugend, von Geha- und Pelikan-Füller, Halstuch und Fahnenappell, melancholisch in Szene setzen? Auch Oswalds geschliffene Rollenprosa nimmt den schnoddrigen Ton seines jugendlichen Protagonisten auf, doch wo andere mit Kurz-Sätzen und plumpen Parataxen über die Seiten rumpeln, nutzt der praktizierende Anwalt seine enorme stilistische Bandbreite, um mit wenigen Strichen, quasi aus dem Handgelenk, ein Sittengemälde der "besseren" Gesellschaft zu entwerfen. Die Golf-Partie mit einem kantigen Baustoffhändler, die Hochzeit, die wie eine Konzern-Fusion arrangiert wird -- das Böse grinst in vielfältiger Gestalt durch die glatten Oberflächen. Das Porträt von Marcels Vater, ein Porsche fahrender Rechtsanwalt, der stolz auf seine Punk-Vergangenheit ist, lässt so manchen Kommentator der Pisa-Studie alt aussehen.

Im Himmel ist ein politisches Buch, das die Peinlichkeitsfallen politischer Literatur meidet. Oswald, vielleicht ein deutscher Geistesbruder von Bret Easton Ellis, hadert nicht mit der "Hohlheit hinter den luxuriösen Fassaden" -- das wäre kindisch. Er erzählt vielmehr eine Geschichte, die von Liebe und Verrat, Geld und Tod handelt und davon, wie zu leben ist in einer rundum verplanten, finanziell gut gepolsterten Vollkasko-Gesellschaft: weder als verunglückte Kopie der Eltern, noch als Mitläufer im jugendlichen Fußvolk der Spaßgesellschaft. --Niklas Feldtkamp
Quelle:




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