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Sara und Simon: Eine endlose Geschichte

Sara und Simon: Eine endlose Geschichte
Autor: Erich Hackl
Verlag: Diogenes Verlag
Taschenbuch
Auflage: 8., Aufl.
Seiten: 208
ISBN-10: 3-257-22926-7
ISBN-13: 978-3-257-22926-4
ISBN: 3257229267
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Nach Auroras Anlass und Abschied von Sidonie hat Erich Hackl eine dritte Fallstudie vorgelegt: Sara und Simon. Das Buch spielt im Südamerika der 70er-Jahre. Sara Mendez, gebildet und emanzipiert, engagiert sich als junge Frau gegen die Militärdiktatur in Uruguay. Bald muss sie in den Untergrund abtauchen und ins Nachbarland nach Buenos Aires fliehen, wo sie mit ihrem Kampfgenossen Mauricio zusammenlebt. Wenige Wochen nach Geburt ihres Sohnes Simon wird sie von den Häschern der Generäle überfallen und verschleppt, der Sohn Simon bleibt zurück. Folterkeller und jahrelange Zuchthausqualen folgen. Was sie durch diese Jahre trägt, ist die Kraft ihrer politischen Überzeugung und die Hoffnung, den verschollenen Sohn wiederzufinden. Alle Bemühungen sind jedoch vergebens. Nachdem die Militärdiktatur beendet und Sara aus dem Gefängnis entlassen ist, arbeitet sie in Argentinien mit den Großmüttern der Plaza de Mayo zusammen, deren Kampf um die verschwundenen Kinder vor einigen Jahren die ganze Welt bewegte. Sara selbst wird zur Symbolfigur, ein Film macht ihr Schicksal öffentlich. Endlich, nach zehn Jahren, stößt sie auf das Findelkind Gerardo. Bis zum Schluss bleibt ungeklärt, ob dieser Junge wirklich Simon ist. Die Pflegeeltern lieben ihren Sohn und verweigern eine Blutuntersuchung, die Klarheit schaffen würde.

Ein unbegreifliches, unerträgliches Schicksal, ein Fall, der nach Lösung, Erlösung schreit, aber keine finden kann, so heillos sind die Schicksalsfäden verwirrt und verknotet. Hat Sara denn kein Recht auf ihren Sohn, auf Wiedergutmachung, endlich, nach allem, was sie durchgemacht hat? Haben die Pflegeeltern nicht ein Recht auf das Kind, das sie mit großer Liebe erzogen haben? Hat das Kind nicht auch ein Recht auf Geborgenheit, auf Seelenruhe?

Hackls Anlass zum Schreiben seiner Bücher ist die Verteidigung der Menschlichkeit. Er trägt auch diese Geschichte vor wie ein Treuhänder. Hackl kann die Geschichte zwar nicht zu einem guten Ende führen, er kann Sara Mendez keine Wiedergutmachung verschaffen. Aber er hat einer ungewöhnlichen Frau ein Denkmal gesetzt, einer Frau, die ein schweres Leben lang immer den Respekt vor sich selbst mit dem Respekt vor der Freiheit des anderen verbunden hat. --Eva Leipprand
Quelle:




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