Vierzehn Jahre zuvor hatte von Kempelen den TĂŒrken konstruiert, um die Gunst seiner Regentin, der österreichischen Kaiserin Maria Theresia zu gewinnen. (Historische Notiz: Jahre spĂ€ter sollte Johann Nepomuk MĂ€lzel, (der Erfinder des Metronoms), mit dem „SchachtĂŒrken“ die USA bereisen, ein Ereignis, das in die Weltliteratur einging. Kein Geringerer als Edgar Allen Poe lĂŒftete 1836 in seinem berĂŒhmten Essay das Geheimnis um „Maelzels Schachspieler.“ Ein kleinwĂŒchsiger Mensch bediente die Maschinerie im Innern des Spieltisches). -- An einem trĂŒben Novembermorgen im Jahr 1769 hatte von Kempelen einen kleinen Gefangenen aus den Bleikammern Venedigs befreit. Tibor Scardanelli, ein vagabundierender Zwerg und Meister des königlichen Spiels, wurde zum idealen Werkzeug des Hofrats.

"Ein perfektes Buch fĂŒr alle, die Das Parfum gelesen haben“, schreibt ein Amazon-Leser. Parallelen gibt es in der Tat. PrĂ€zise eingefangenes Zeitkolorit, quellende Mieder, dampfende Erotik und ein Held, der durchaus an den verzwergten Grenouille erinnert. Auch um den SchachtĂŒrken ranken sich blutige Dramen. Jeder will hinter sein Geheimnis kommen, Zwerg Tibor mutiert zum Darling der erotisch aufgeladenen Damen der k.u.k.-Gesellschaft, die Kirche wĂ€hnt Frevel. Als dann noch die Geliebte des Hofrats, die schöne ungarische Aristokratin Ibolya, bei einem mysteriösen Fenstersturz ihr Leben lĂ€sst, droht dem schweigsamen Muselman, der von der Puszta-Baronin auch schon mal aufs LĂ€sterlichste zweckentfremdet wurde, das endgĂŒltige Schachmatt. Der Journalist Löhr hat die WissenslĂŒcken um den berĂŒhmten SchachtĂŒrken kreativ gefĂŒllt und ein StĂŒck ĂŒppigster Historienmalerei abgeliefert! --Ravi Unger
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