Kennedy erachtet die in einer einseitig auf Shareholder-Value ausgerichteten Orientierung liegende Vernachlässigung der Interessen anderer Anspruchsgruppen (wie Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden, aber auch Kommunen und dem Staat) als wirtschaftlich gefährlich und kurzsichtig. Sein Grundgedanke: Unternehmen sind in eine Vielzahl von bestimmenden Größen eingebunden. Eine einseitige Ausrichtung auf die Primärziele nur einer (isolierten) Interessengruppe führe zwangsläufig zu kontraproduktiven Reaktionen der anderen, am Unternehmenserfolg ebenso interessierten und beteiligten Gruppen.

In vier in sich geschlossenen, gut aufeinander aufbauenden Teilen legt der Autor in seinem Buch auf über 250 Seiten dar, wie sich Unternehmen im Laufe der Zeit gewandelt haben, welche Auswirkungen der Gedanke des Shareholder-Value hat(te), welche Reaktionen der hieran nicht beteiligten anderen Anspruchsgruppen zu erwarten sind und wie eine Agenda für einen ausgewogenen Wandel aussehen könnte.

An vielen Beispielen bekannter und junger Unternehmen belegt Allan Kennedy seine Ausführungen. In sich schlüssig, lesefreundlich und intelligent geschrieben, eignet sich das Buch für Manager dazu, Position und Richtung des eigenen Unternehmens zu überdenken. Aktionäre erhalten eine kritische Bestandsaufnahme der Entwicklungen, die ihnen eventuell gute Gewinne bescherten, aber auch der Gepflogenheiten, die dazu beitrugen, dass ihr Geld in atemberaubender Geschwindigkeit "verbrannt" wurde.

Allan Kennedy liefert in seinen Ausführungen zum Wandel zwar kein Kochbuch für eine bessere Unternehmenswelt, gibt aber sehr wertvolle, erfahrungsbasierte Hinweise, wie langfristig umgedacht und eine gesunde Balance zwischen den Anspruchsgruppen wieder hergestellt werden kann. Ein höchst spannendes Buch mit nachhaltiger Wirkung. --Horst-Joachim Hoffmann
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