Ken Follett machte mit seinem Debütroman (und mittlerweile Klassiker), Die Nadel, in der Krimigemeinde Furore. Nun macht er mit Hammer of Eden abermals Furore -- oder zumindest tun das seine Bösewichte. Der Roman beginnt mit einer Reihe von Rückblenden, während Priest und seine Freundin Star den Diebstahl eines seismischen Schwingungserzeugers aushecken. Hippieguru Priest, ein ungebildeter ehemaliger Straßenschläger, mobilisiert seine Gemeinde, gegen den US-Bundesstaat Kalifornien Widerstand zu leisten. Der Zeit und der Gesellschaft entrückt, baut die Gemeinde ihr eigenes Gemüse an, produziert ihren eigenen Wein und raucht sehr viel Marihuana. Doch das ruhige Leben von Priest und seiner Truppe droht durch den Bau eines neuen Kraftwerks in ihrem Tal zerstört zu werden. Sein Stichwort bekommt Priest von Melanie, einer Seismologin, die nach einer Ehekrise seiner Gemeinde beigetreten war. Mit ihrem seismischen Schwingungserzeuger und unter dem Decknamen "Hammer of Eden" wollen sie Kalifornien so lange mit Erdbeben erschüttern, bis ihnen ein Ende der Bauarbeiten versprochen wird. Judy Maddox wird auf sie angesetzt. Die Tochter eines irisch-amerikanischen Vaters und einer vietnamesischen Mutter ist zwar ein zierliches Persönchen, jedoch eine aufsteigende Persönlichkeit beim FBI. Die Behördenpolitik hat sie auf einen lächerlichen Fall angesetzt, der sich um eine Erdbebendrohung dreht. Aber je mehr sie sich mit dem "Hammer of Eden" befaßt, desto überzeugter ist sie, daß die Drohung echt ist. Ihr Kontaktmann, der Seismologe Michael Quercus, liefert den bedrückenden Beweis, daß eine Katastrophe von größtem Ausmaß bevorsteht. Von nun an entwickelt sich die Geschichte zu einem Wettlauf zwischen Judy und Michael auf der einen Seite und dem zunehmend gefährlichen und zum äußersten entschlossenen Priest und seinen Anhängern auf der anderen. Hammer of Eden ist letztendlich nicht so bahnbrechend wie manche frühere Arbeiten des Autors -- dafür geschieht die Wandlung der friedliebenden Hippiegemeinde zu einer Truppe von Staatsterroristen eine Spur zu rasch. Nichtsdestotrotz, Folletts Talent für Verschwörertum und Intrige sorgen dafür, daß sich die Risse in der Erzählung in Grenzen halten, und daß die Auflösung mit Sicherheit den stärksten Leser erschüttern wird. --Patrick O'Kelley Quelle:
|