Ungewöhnlicher Titel, ungewöhnliches Buch. Die Form (das Buch entstand ursprünglich als Doktorarbeit) macht es dem Leser nicht unbedingt einfach, in die Thematik einzusteigen. Auch wird nicht an Fachworten gespart. Das sollte aber nicht abschrecken, sich mit den interessanten und spannenden Themen dieser ca. 300 Seiten zu beschäftigen. Beim Lesen setzt man sich automatisch auch mit seinen eigenen Positionen in bezug auf wissenschaftliche Ethik auseinander.

Auch die semantischen und philosophischen Betrachtungsweisen sowie die Geschichte der wichtigsten Begriffe rund um Ökologie, Naturschutz und Evolution werden hier geklärt. Die Positionen aller wichtigen Begriffsbildner auf diesen Gebieten werden ausführlich dargestellt und durch umfangreiche, den wissenschaftlichen Gepflogenheiten entsprechende Zitate wird der Zugang zu Originalliteratur erleichtert. Man könnte auch einfach von einem umfangreichen Literaturverzeichnis sprechen.

Der Inhalt dieses sicher nicht zur leichten Kost gehörigen Buches regt zum Nachdenken und Diskutieren an: Welchen Einfluss hat Darwin auf Politik? Wie wird Evolution heute verstanden? Welchen Einfluss hat das Verständnis der Evolution auf die Entwicklung von Naturschutzkonzepten? Ist Naturschutz überhaupt natürlich oder ein unzulässiger Eingriff in die Natur, der mehr schadet als nutzt? Wird die Gentechnik die Evolution und unsere Natur verändern? Wie sollten, wie müssen, wie dürfen wir mit Biotechnologie umgehen? Ist es unser gutes Recht oder unser größter Fehler, uns Menschen als Mittelpunkt der Welt zusehen? Kein Buch "für nebenbei". Dennoch eine faszinierende Lektüre!

Die zugrundeliegend Dissertation wurde im Rahmen des Graduiertenkollegs "Ethik in den Wissenschaften" von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und entstand als interdisziplinäres biologisch-philosophisch-ethisches Projekt. --Sven Zörner
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