Wissenschaftliches Schreiben gehört zu den wichtigsten von Studenten zu erwerbenden Fertigkeiten. Da es heute weitgehend schematisiert ist, bildet die Sensibilisierung für sprachlich-stilistische Konventionen einen wesentlichen Teil traditionellen Schreibtrainings. Wissenschaftliches Schreiben ist jedoch mehr als die Beherrschung sprachlicher Konventionen. Es handelt sich vielmehr um eine paradigmenabhängige, in Denkkollektive eingebundene Aktivität, die Bestandteil des Forschungsprozesses selbst ist. Der Zusammenhang von Paradigma und Sprache wird in dieser Arbeit am Beispiel von Forschungsberichten der Deutschen Medizinischen Wochenschrift (DMW) untersucht. In der über hundertjährigen Geschichte der Zeitschrift haben auch technische Innovationen, die Institutionalisierung des Ärztestandes, die Kommerzialisierung der Medizin und andere außersprachliche Faktoren eine bedeutende Rolle im Prozess der Entwicklung von Textsortenkonventionen gespielt. Quelle:
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