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Anselm Kiefer, die sieben HimmelsPaläste 1973-2001

Anselm Kiefer, die sieben HimmelsPaläste 1973-2001
Autor: Anselm Kiefer
Verlag: Hatje Cantz Verlag
Gebundene Ausgabe
Auflage:
Seiten:
ISBN-10: 3-7757-1124-4
ISBN-13: 978-3-7757-1124-1
ISBN: 3775711244
Preis: Preis und Verfügbarkeit anzeigen
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Die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert versetzte der Historienmalerei den vermeintlichen TodesstoĂź. Noch Henri Matisse bemerkte, dass fĂĽr "Ereignisse aus der Geschichte" das dokumentarische Medium viel geeigneter sei. Das frĂĽhe 20. Jahrhundert mit seiner Kriegspropaganda und seinen Diktaturen brachte jedoch die Erkenntnis von der Korrumpierbarkeit und Manipulierbarkeit der Lichtbildnerei: Nach dem Zweiten Weltkrieg haben dies wiederum deutsche KĂĽnstler wie Sigmar Polke, Gerhard Richter und Anselm Kiefer aufgezeigt -- und eine Art fotografiegestĂĽtzter Historienmalerei nach der Historienmalerei etabliert.

Für Polke, Richter und Kiefer stand dabei immer auch die Konfrontation mit dem Nationalsozialismus im Vordergrund -- wobei sich Kiefer durch seine Auseinandersetzung mit der heiklen Verflechtung von Geschichte und Mythos einen Bildgegenstand wählte, der durch seine ideologisch braune Besetzung besonders in Verruf geraten war. Innerhalb der Kunstkritik hat es Kiefer deshalb (anders als beim Publikum) immer besonders schwer gehabt. Wie vielschichtig sich der Künstler seinem Thema aber nähert, zeigt der Ausstellungskatalog Die sieben HimmelsPaläste 1973 –2001, der die Arbeiten Kiefers in vier Werkgruppen teilt: die berühmten "Dachbodenbilder"; die "steinernen Hallen" von 1983, die wegen ihres Bezugs zur NS-Architektur -- und trotz ihres mehr als deutlichen Verweises auf Celans "Todesfuge" und seine jüdische Heldin Sulamith -- besonders angegriffen wurden; die gigantischen "Lehmarchitekturen" (das Gemälde einer Pyramide im Eingangsbereich der Basler Fondation Beyeler umspannte neun mal fünf Meter); und die "Sternenbilder", auf denen sich die architektonische Kunst in einer Verquickung von Nasa-Dokumentarfotos und fiktivem Sternengestöber ins Kosmische weitet.

Wer die ganze Bandbreite von Kiefers Schaffen betrachten will, der muss zum Atelier des Künstlers nahe der französischen Cévennen reisen, wo ein riesiges Installationsareal aus "Himmelspalästen", Hangars, unterirdischen Grabkammern und Glasgebäuden entsteht. Wer sich dies nicht leisten kann, dem wird Die sieben HimmelsPaläste als schöner Überblick sicher reichen. --Thomas Köster
Quelle:




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