Mit diesen Worten Phillip Drummonds kann man gleich jede Frage vorweg beantworten, warum denn zu einem einzelnen Zelluloidwerk (und dann auch noch einem Western!) ein ganzes Buch herausgebracht wird. High Noon, so der Originaltitel, ist mehr als ein einfacher Cowboy-Film, und dieser Band ist mehr als ein schlichtes Filmbuch. Zwar hat es nur 120 Seiten, die aber sind prall gefüllt mit Material und Bildern zum 1952 entstandenen Film. Einleitend lernt man die beteiligten Personen kennen. Und schon hier geht Drummond über den bei solchen Anlässen üblichen Hauptdarsteller (Gary Cooper) oder Regisseur (Fred Zinnemann) hinaus. Nebendarsteller, Produzent, Autor, Kameramann oder Komponist sind gleich mit von der Partie. Nachdem das Personelle geregelt ist, erzählt Drummond vom filmhistorischen Hintergrund, den Dreh- und Nacharbeiten und dem erfolgreichen Start des Werkes. Er erläutert die Handlungsstränge des Films und diskutiert seine geläufigen Interpretationen.

Drummond erzählt aber auch die tragische Geschichte des Drehbuchautors und ursprünglichen Koproduzenten Carl Foreman, der der Hexenjagd des "Ausschusses für die Untersuchung unamerikanischer Umtriebe" zum Opfer fiel. Trotz mancher Unterstützung wurde Foreman "dank" der Intervention einiger Kollegen wie John Wayne ins Exil getrieben und als Mitproduzent verleugnet. Diese Episode verdeutlicht das zeithistorische Klima des wahnhaften US-Antikommunismus, in dem der Film entstand. Sie zeigt aber zugleich die Bedeutung der "High Noon"-Grundthematik von "moralischem Handeln und dessen Verknüpfung mit der bürgerlichen Welt" -- und diese macht den Film zeitlos wertvoll. --Joachim Hohwieler
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