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Liebermans Entscheidung.

Liebermans Entscheidung.
Autor: Stuart M. Kaminsky
Verlag: Ullstein Tb
Broschiert
Auflage:
Seiten: 207
ISBN-10: 3-548-24600-1
ISBN-13: 978-3-548-24600-0
ISBN: 3548246001
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Die Geschichte des Kriminalromans ist die Geschichte von Schema und Variation. Das Genre reduziert sich auf wenige Urväter, wobei die Handlungsmuster und Figuren immer wieder abgewandelt werden. Stuart Kaminsky hat sich mit seiner Figur des Abraham "Abe" Lieberman v.a. an Simenons Maigret-Figur und dem Realismus der amerikanischen hard-boiled-school orientiert.

Der Polizist Bernie Shepard erschießt seine Frau und ihren Liebhaber im ehelichen Schlafzimmer. Anschließend verbarrikadiert er sich auf dem Dach des Mietshauses und droht, das Viertel in die Luft zu sprengen, wenn nicht das Fernsehen ein Interview mit ihm sendet und sein Vorgesetzter –- Captain Kearney –- sich ihm stellt. Denn auch Kearney hat mit Shepards Frau geschlafen und soll nun dafür öffentlich büßen. Das ist die Ausgangssituation, von der aus Kaminsky, Edgar-Allen-Poe-Preisträger und einer der führenden Krimi-Autoren der USA, die Geschichte um seinen jüdischen Polizeidetektiv Lieberman entwickelt. Dieser muß nun den Konflikt nebst einigen anderen Schwierigkeiten lösen.

Liebermans Entscheidung ist mit Sicherheit eine handwerklich sauber aufgebaute Geschichte, stilistisch klar und entbehrt nicht einer gewissen Spannung. Dennoch: Dem Roman fehlt letztlich die Klasse, um sich über das Mittelmaß der produzierten Krimi-Flut zu erheben. Symptomatisch dafür sind die fehlenden Überraschungen der allzu glatten Konstruktion und die nicht überzeugende Motivation des Täters. Bei dem Thriller handelt es sich zwar um ein noch immer lesbares Buch, jedoch ist es eines der schwächeren Werke des versierten Autors Kaminskys, der mehr als fünfzig Bücher veröffentlichte und sich auch einen Namen als Drehbuchautor ("Es war einmal in Amerika") gemacht hat. Mit seinem Detective Lieberman, eine Mischung nach amerikanisch-französischem Vorbild, ist Kaminsky von seinen Vorbildern hier noch weit entfernt. Da nützt es auch wenig, wenn der Autor versucht, das kleinbürgerliche Milieu zu beschreiben, in dem sich der Polizist bei seiner Arbeit bewegt und um eine Härte der Darstellung von Gewaltszenen nicht verlegen ist. --Alexander Simon
Quelle:




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