Ein grausamer Mord, der lange zurĂŒckliegt, die Schatten einer vergangenen Jugend, zwei Menschen, deren Lebenswege sich erneut und unerwartet kreuzen. Das sind die Zutaten des groĂartigen literarischen Thrillers Die Schatten und der Regen aus der Feder von Schwedens Bestsellerautor HĂ„kan Nesser. David Mörtberg kehrt nach langer Zeit an den Ort seiner Kindheit zurĂŒck. Seine Schwester Maria hat ihn gerufen, denn Viktor Vinblad wurde in der Gegend gesehen, jener Viktor, der einst Opfer einer Familientragödie wurde und Jahre spĂ€ter in ein brutales Verbrechen an einer jungen Frau verwickelt war. Die Tat wurde nie aufgeklĂ€rt, Vinblad gilt seit dem Tag des Mordes als verschollen und -- tatverdĂ€chtig. Widerwillig, doch in der Hoffnung, privaten Problemen fĂŒr eine Weile entkommen zu können, tritt Mörtberg die Reise in die alte Heimat an. Zunehmend durch die Schatten der Vergangenheit gebannt, versucht er, seine eigene und Vinblads Geschichte zu rekonstruieren. Er ist nicht der Einzige ... HĂ„kan Nesser gilt als Autor literarischer Kriminalromane, was frĂŒher einmal als Widerspruch in sich betrachtet wurde. Der schwedische Autor sucht in seinen Romanen den eher ungewöhnlichen âthrillâ und ĂŒberzeugt Leser und Kritik durch sprachliche Finesse und Inhalte, die ĂŒber einen spannenden Plot hinausweisen. In Deutschland wurde Nesser durch seine Krimis mit Kommissar Van Veeteren einem groĂen Publikum bekannt, seine literarischen QualitĂ€ten kommen im vorliegenden Roman ohne die Fessel eines Serienhelden allerdings noch weitaus besser zur Geltung. Virtuos in der Erzeugung von Stimmungen gestaltet Nesser die Handlung aus der Sicht seiner Helden mal beunruhigend spannend, mal humorvoll, mal anrĂŒhrend, dann wiederum kalt beobachtend. Der Autor, der die skandinavische Autorenschwemme unbeschadet und auf gleichbleibend hohem literarischen Niveau ĂŒberstanden hat, ist mit Die Schatten und der Regen wiederum ein kleines MeisterstĂŒck gelungen, dessen eigenwilliger AtmosphĂ€re man sich kaum zu entziehen vermag -- man wird es ĂŒbrigens auch gar nicht wollen. Jedenfalls, ob Krimi oder nicht, dieses schöne StĂŒck Literatur ist auf alle FĂ€lle ĂŒberaus lesenswert! --Ulrich Deurer Quelle:
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