Der Mord an zwei Albanern in Athen wĂ€re im Normalfall keine groĂe Sache; vor allem, da man den TĂ€ter rasch gefasst hatte, ein GestĂ€ndnis vorlag -- wer sollte sich noch groĂ darum kĂŒmmern? Doch bei der Presse ruft der Fall doch mehr Interesse hervor. Speziell Janna Karajorgi, Reporterin fĂŒr Hellas Channel, wittert eine gröĂere Geschichte dahinter. Sie kĂŒndigt eine EnthĂŒllung in den Abendnachrichten an -- doch dazu kommt es nicht mehr. Sie wird in ihrer Garderobe tot aufgefunden. Mord an einer Reporterin -- klar, dass sich die Berufskollegen auf diese Sache stĂŒrzen und auch der Polizei beweisen wollen, dass sie die besseren Ermittler sind. Und so laufen die Fahndungen auch erst in eine falsche Richtung; ein Mann, der durch ihre ambitionierte Recherche ins GefĂ€ngnis wanderte, hatte ihr mit Rache gedroht -- und er ist jetzt wieder auf freiem FuĂ. Doch Kostas Charitos, Chef der Mordkommission, glaubt nicht an seine Schuld. Und so wĂŒhlt er sich immer tiefer in den Schlamm hinein, in dem plötzlich eine Menge prominenter Namen zum Vorschein kommen. Um es gleich vorweg zu sagen: ich habe schon bessere Krimis gelesen. Aber auch bei weitem schlechtere. Kostas Charitos ist der Ermittler, den man sich wohl wird merken mĂŒssen -- denn dieser Krimi wird bestimmt nicht der letzte sein. Nach Venedig und Florenz ist nun Athen der Schauplatz -- und auch Charitos hat Familie, die unter seinem Dienst zu leiden hat, und einen Vorgesetzten, den er fĂŒr unfĂ€hig hĂ€lt. Zumindest zu Beginn -- denn, und das ist der groĂe Pluspunkt in diesem Krimi -- die eindeutige Zuordnung gut/böse funktioniert hier nicht, es gibt keine eindeutige Identifikationsfigur, jeder hat auch sehr unangenehme Eigenschaften. Der Plot selbst hĂ€tte vielleicht noch etwas gestrafft werden können; aber alles in allem war die Schilderung des Kinder- und Organschmuggels spannend und plausibel erzĂ€hlt. Als störend empfand ich auch die ĂŒberaus genaue Schilderung der Fahrwege -- leider kenne ich mich in Athen nicht aus, somit hilft mir auch die genaue Fahrtroute mit Angabe sĂ€mtlicher StraĂennamen und deren Verstopfungsgrad herzlich wenig. Auf alle FĂ€lle nette Unterhaltung -- ein Buch, das man getrost in den Griechenlandurlaub mitnehmen kann! --Daniela Ecker Quelle:
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