Das Klavier ist neben der Orgel wohl das einzige Instrument, das wie ein Orchester viele Stimmen in sich vereinigt und mit dem ein einzelner Spieler ein voll entwickeltes musikalisches Ganzes reproduzieren kann. Vielleicht ist das Instrument deshalb so beliebt; jedenfalls haben fast alle Komponisten ihm bedeutende Werke anvertraut. Für alle jene, die mehr über das immense Klavierrepertoire erfahren möchten, dem sei der Harenberg Klaviermusikführer empfohlen. Im Geleitwort schreibt eine der größten Pianistinnen unserer Zeit, Martha Argerich: "Jeder nähert sich der Musik auf seine Weise. Man muss nicht unbedingt dafür Klavier spielen können. Wenn es stimmt, dass derjenige mehr hört, der mehr weiß, dann ist es von diesem Klaviermusikführer ein kleiner Schritt in den Konzertsaal und ein großer zur Freude an der Musik." Wie wahr! Und so findet sich zu Beginn des über 1.000 Seiten umfassenden Kompendiums eine fundierte und wunderbar illustrierte Geschichte der Klaviermusik, die von den Anfängen in der Renaissance bis in die heutige Zeit reicht und den Jazz dabei nicht vernachlässigt. Schwerpunkt des Nachschlagwerkes sind die 180 Komponisten, die mit 600 Werken vertreten sind. Der Bogen reicht von Isaac Albéniz und Johann Sebastian Bach über Mozart, Beethoven, Brahms, Chopin, Liszt und Wagner bis zu den zeitgenössischen Komponisten. Die alphabetisch geordneten Komponistenartikel bieten jeweils ein Komponistenporträt, das sich vornehmlich auf sein musikalisches Schaffen beschränkt; eine Einordnung des Klavierschaffens, ein weitgehend vollständiges Werkverzeichnis und übersichtlich strukturierte Besprechungen der Klavierwerke. Dies ist alles leserfreundlich aufbereitet -- einer der größten Vorzüge der Harenberg-Kulturführer. Über 1.000 Abbildungen von Komponisten und Pianisten, Notenhandschriften und anderen Dokumenten illustrieren das Geschriebene und laden zum Stöbern ein. Parallel zum Buch erscheint, wie bereits in den anderen Musik-Führern, eine separat erhältliche 12-CD-Edition, in denen die wichtigsten Klavierwerke oder in sich abgeschlossene Stücke, etwa 230 Sätze an der Zahl, zu Gehör gebracht werden. --Teresa Pieschacón Raphael Quelle:
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