Das römisch-deutsche Reich, das seit der Stauferzeit den Titel 'HeiligeRömisches Reich' führt, galt im Mittelalter als das Reich schlechthin.Durch die Verbindung mit dem Kaisertum und die Rolle, die ihm in der christlichenWeltordnung zugeschrieben wurde, unterschied es sich fundamental von allenanderen abendländischen Reichsbildungen. Mit der Kaiserkrönung Karls desGroßen im Jahre 800 gewann das Abendland eine eigene, eng mit Rom und demPapsttum verbundene Kaiserwürde und emanzipierte sich gleichsam vom byzantinischenKaisertum. Die Spaltung Europas in den griechisch -orthodoxen Osten undden lateinisch-katholischen Westen zeichnete sich ab. Die Wiederherstellungdes westlichen Kaisertums 962 durch Otto den Großen war ein für die deutscheund europäische Geschichte folgenreicher Akt; denn die Kaiserwürde wurdebis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches an das deutsche Königtum gebunden. Quelle:
|