Die Sozialdemokratin und spätere Kommunistin Clara Zetkin 1857 - 1933 wurde bereits zu Lebzeiten, verstärkt aber nach ihrem Tod, politisch vermarktet. In der ehemaligen DDR als Lenin-Verehrerin und treue Freundin der Sowjetunion heroisiert, galt sie nach 1989 manchen als Vertreterin eines "demokratischen Kommunismus", als mutige Gegnerin Stalins und des Faschismus. Als Führerin der internationalen sozialistischen Frauentages wird sie bis heute für eine feministische Tradition reklamiert. Die vorliegende Biographie beschreibt das politische und private Leben Zetkins auf der Grundlage des bislang umfangreichsten Archivmaterials zur Person. Hinter dem Mythos Zetkin wird eine Persönlichkeit sichtbar, deren politisches Handeln weit stärker von autoritären und antidemokratischen Einstellungen bestimmt war, als das offizielle Zetkin-Image kolporiert. Quelle:
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