Eher zufällig habe ich diese kongeniale Lesung von Peter Fitz vor Jahren bei einer Radioausstrahlung aufgenommen. Seitdem ist sie mir die liebste Bernhard-Lesung, eigentlich auch der liebste Text Bernhards, weil hier konzentriert alles versammelt ist, was dieses großen Grantler ausmacht. Gut, dass es sie nun endlich auch auf 2 CDs gibt -- niemand, der etwas für Bernhard übrig hat, sollte sich dieses Hörbuch entgehen lassen. “Wir müssen allein und verlassen sein, wenn wir eine Geistesarbeit angehen wollen” -- also wartet Rudolf, bis seine Schwester aus dem Familienanwesen abreist, um endlich die ersten Sätze seiner Arbeit über Mendelssohn-Bartholdy, die er schon seit Jahren gedanklich vorbereitet, aufs Papier zu bringen. Die Schwester ist weg, die Schreibhemmung aber nicht, vor dem Frühstück bringt Rudolf am Schreibtisch nichts zustande, nach dem Frühstück mit vollem Magen aber erst recht nichts. Ein Selbstgelächter heißt dieser Text im Untertitel, und tatsächlich bringt er das Komödiantische an der Weltverzweiflung Bernhards auf den Punkt Tragisch und unerwartet ist freilich das Ende, an dem man schließlich auch begreift, warum der Text Beton heißt. --Christian Stahl Spieldauer: ca. 141 Minuten, 2 CDs, Gekürzte Lesefassung Quelle:
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