Captain Janeway nippt gerade genüsslich an ihrer Kaffeetasse, als auf dem Hauptschirm ein fremdes Raumschiff erscheint. Es ist klein, elegant und wird von einem übermächtigen Gegner gejagt. Kurz entschlossen mischt sich Janeway in den Konflikt ein und rettet die beiden Insassen, Angehörige der menschenähnlichen Rasse der Lekk. Sie werden von den kriegerischen Qavoks verfolgt, die einen grauenhaften Genozid planen: Sie wollen das höchst seltene galaktische Ereignis eines explodierenden Neutronensterns dazu benutzen, um das System der Lekk zu zerstören. Für Janeway bietet der Konflikt die willkommene Gelegenheit, ihrer astronomischen Leidenschaft zu frönen und gleichzeitig für eine gute Sache zu kämpfen. Die Voyager nimmt Kurs auf den Neutronenstern und versucht dort, die Pläne der Qavoks zu durchkreuzen. Doch nicht nur die kosmische Explosion ist von einem nur schwer zu kontrollierenden Ausmaß, auch die hinterhältigen Qavoks sind über die Einmischung alles andere als erfreut. Tod eines Neutronensterns ist für alle Fans der Voyager ein ersehntes Wiedersehen mit deren Besatzung -- doch damit ist das einzig Positive zu diesem Roman schon gesagt. Während die Romane zur TV-Serie eine willkommene Gelegenheit bieten, das Innenleben der Crew-Mitglieder genauer zu beleuchten, begnügt sich Kotani mit wenigen Äußerlichkeiten, die in ihrer wiederkehrenden Penetranz bald auf die Nerven gehen. Janeway trinkt fast in jedem Kapitel Kaffee, Chakotay lächelt immerfort dazu, Tom Paris steuert unermüdlich das Schiff und Seven schaut unfreundlich drein. Die dürftige Charakterisierung wird nur noch unterboten von dem vorhersehbaren Plot, dem pubertären Erzählstil und den unerträglichen Klischees: Die Guten sind menschenähnlich, schön und tapfer, die Bösen dagegen tumbe, hässliche Reptilien mit kleinen Zähnen. Und über allem waltet die Übermutter der Sternenflotte, die die zerstrittenen fremden Rassen durch überlegene Technik und alles verzeihende Mildtätigkeit in Erstaunen versetzt. Nach hervorragenden Voyager-Romanen wie Echos oder den Büchern von Christie Golden ist Kotanis Debüt ein Schlag ins Gesicht jedes Voyager-Fans. "Es fühlt sich gut an, Millionen von Personen zu retten", sagt Janeway am Ende. Bleibt nur zu hoffen, dass Kotani nicht genauso viele Leser langweilen wird. --Birgit Will Quelle:
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