Die U.S.S. Voyager ist auf dem Weg nach Hause. 60 Flugjahre trennen sie noch von der Heimat, als das Schiff von einer Übermacht an kleineren Raumschiffen beschädigt und geentert wird. Captain Janeway muss zunächst hilflos mitansehen, wie das offensive Potenzial der Voyager in einem Krieg zweier Welten erbarmungslos genutzt wird. Dann jedoch wird sie Zeuge eines grausamen Massenmordes und muss sich fragen, ob die Kriegspartei, deren Gefangene sie und ihre Crew sind, nicht doch die weißen Hüte tragen und sie deren Partei ergreifen muss. Romane aus dem Universum von Star Trek, in denen die U.S.S. Voyager die Hauptrolle spielt, gehörten leider bislang meistens zu den weniger innovativen Buchprodukten des Franchise. Während einige Autoren dies damit begründeten, dass das Konzept der TV-Serie einfach wenig Spielraum für künstlerische Freiheiten lässt, beweist das Duo Galanter/Brodeur mit Frontlinien recht eindrucksvoll, dass es durchaus möglich ist, gute Romane rund um die Crew von Captain Kathryn Janeway zu schreiben. Dabei klingt die Handlung des Romans zunächst wie eine, die ebenfalls aus dem viel geächteten Story-Generator der Serie stammen könnte. Böse Rasse gegen gute Rasse. Gute Rasse ist so verzweifelt, dass sie fremde Raumschiffe kapern und deren Besatzungen dazu zwingt, in ihrem Krieg mitzukämpfen. Dass neben einer Story aber auch die handwerkliche Fähigkeit des Autoren -- oder wie in diesem Falle besser: der Autoren -- zählt, zeigt Frontlinien deutlich. Mit einer an manchen Stellen vielleicht zu ausufernden Gewalt sowie Charakterszenen mit teils sehr guten Dialogen verstehen es Dave Galanter und Greg Brodeur aus dem bekannt anmutenden Plot eine fesselnde und mitreißende Geschichte zu formen. Frontlinien ist vielleicht nicht der beste Voyager-Roman, aber er gehört sicherlich mit zu den besten dieser Reihe. --Mike Hillenbrand Quelle:
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