Die Quellenlage der drei Bücher der ,Ökonomik', die dem Aristoteles zugeschrieben werden, ist recht unterschiedlich. Während in den Büchern I und II eine Systematisierung des Stoffes angestrebt wird, bietet Buch III eine Paränese.Die Quellenlage der drei Bücher der ,Ökonomik', die dem Aristoteles zugeschrieben werden, ist recht unterschiedlich. Buch III ist zudem gar nicht in Griechisch überliefert, aber wohl den beiden überkommenen lateinischen Übersetzungen der ersten beiden Bücher beigegeben. Die Zugehörigkeit aller drei Schriften zum Genos des Lehrbuchs ist evident, auch wenn sie verschiedene Formen dieser Gattung repräsentieren. Während in den Büchern I und II eine Systematisierung des Stoffes angestrebt wird, bietet Buch III eine Paränese. Ob sich in dieser Verschiedenheit der Vermittlung der Ökonomik eine langfristige Unsicherheit hinsichtlich ihres Ortes in der Welt des Wissens spiegelt oder ob die Bücher I und II lediglich eine Ausnahme darstellten - weil die Ökonomik eben doch in den Bereich des Ethischen gehört -, läßt sich aus Mangel an Quellen heute wohl kaum noch klären.Während Buch I mit seinen starken Bezügen und Abgrenzungen zu Aristoteles' Erstem Buch der Politik und Xenophons Oikonomikos ein traditionelles griechisches Verständnis der Haushaltsführung wiedergibt, werden in Buch II verschiedene Arten der Verwaltung durch den König, durch Satrapen, durch die Polis und durch den Privatmann vorgeführt und durch eine große Zahl anekdotischer Beispiele belegt. Buch III hingegen setzt unvermittelt bei den Aufgaben der Hausfrau ein, handelt dann von den Pflichten des Mannes, vom Verhalten beider zueinander - wobei vom Verhalten des Mannes ausgegangen wird, das Reaktionen der Frau hervorruft -, preist die Eintracht und wendet sich schließlich gemeinsa ... Quelle:
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