Heine war davon ĂŒberzeugt, daĂ er mit seinem "Werkchen" Deutschland. Ein WintermĂ€rchen etwas verfaĂt hatte, das "mehr Furore machen wird, als die populĂ€rste BroschĂŒre, und das dennoch den bleibenden Wert einer klassischen Dichtung haben wird". Recht hatte er. Mit seinem Versepos sollte er zwar in kĂŒrzester Zeit die gesamte empörte Presse gegen sich haben, aber auch heute noch ist es aus unseren BĂŒcherschrĂ€nken nicht wegzudenken. Was hier zunĂ€chst als genauer Reisebericht ĂŒber eine Reise daherkommt, die Heine im Jahre 1843 von Paris ĂŒber Aachen und Köln nach Hamburg fĂŒhrte, entpuppt sich auf den zweiten Blick als eine bissige politische Satire. Heine prangert u.a. die politische RĂŒckstĂ€ndigkeit an, die das in viele Kleinstaaten zersplitterte Deutschland kennzeichnete; die drastischen Zensurpraktiken, mit denen die freie MeinungsĂ€uĂerung verhindert wurde; sowie die WillkĂŒr des Polizeistaats PreuĂen unter der Herrschaft von Friedrich Wilhelm IV. Es verwunderte niemanden, daĂ Heines Werk sofort nach dem Erscheinen verboten wurde. Was ihm als besonders negativ vorgeworfen wurde, war nicht nur der brisante Inhalt, sondern vielmehr die Verbindung von Form und Inhalt. Der Dichter hatte hier nĂ€mlich eine Variation der Vagantenstrophe verwendet, durch die die Strophen eine besondere Leichtigkeit erhielten und die zusammen mit der saloppen Sprache den Kritikern und Bewahrern der politischen ZustĂ€nde geradezu wie schallendes HohngelĂ€chter anmuteten. Gerd Wameling bringt in der Erarbeitung fĂŒr das Hörbuch diese pointierte Sprache zum Schillern und lĂ€Ăt in seiner Lesung die originellen Wortspiele und den scharfen Sprachwitz des groĂen Dichters von neuem aufblitzen. So erwarten den Hörer fast eineinhalb Stunden VergnĂŒgen auf höchstem Niveau bei diesem -- erfreulicherweise ungekĂŒrzten -- HörgenuĂ. --Anne Hauschild Quelle:
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