Zum Kinostart des Films Marlene von Regisseur Joseph Vilsmaier ist eine neue Biografie des Weltstars Marlene Dietrich und die Lesefassung des Drehbuches von Christian Pfannenschmidt in gleicher Aufmachung erschienen. Da man es hierzulande für gewöhnlich vorzieht, Drehbücher in mehr oder minder gelungene Romane umzuschreiben, ist letzteres schon eine besondere Erwähnung wert. Denn gerade bei Marlene Dietrich, die wahrhaftig ein Leben wie aus einem Roman führte, lag es nahe, es auch zu einem ebensolchen zu verarbeiten. Doch der Verlag hat dieser Versuchung widerstanden und uns statt dessen dieses wunderbare Büchlein beschert. Liebevoll ausgestattet, aufwendig gedruckt und reich bebildert, glänzt Marlene. Der Film mit vielen Informationen über den Film und seine Produktion. Gestützt auf die Biografie der Dietrich-Tochter Maria Riva begibt sich Christian Pfannenschmidt auf die Spuren eines Mythos. Seine Reise beginnt im Berlin der späten zwanziger Jahre, wo die Karriere des "blauen Engels" ihren Anfang nahm, und endet mit ihrem letzten Konzert in New York 1975. Es sind bewegende Szenen eines außergewöhnlichen Lebens, die Pfannenschmidt erschaffen hat, und doch kann er das Geheimnis dieser faszinierenden Frau nicht entschlüsseln. Auch seine Marlene ist letztlich nur ein Teil des Mythos, der die wahre Persönlichkeit "der Dietrich" vor der Öffentlichkeit verbirgt. Für Marlene Dietrich war die Arbeit an diesem Mythos ihr Lebenswerk, und doch wahrte sie Zeit ihres Lebens Distanz zu dieser, ihrer eigenen Schöpfung: "Einmal sagte ein Regisseur zu mir, als wir einen Film drehten -- 'Komm, komm und gib mir die Marlene'. Wer ist Marlene? Fragte ich ihn. Die kenne ich nicht." --Stephan Fingerle Quelle:
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