Dick Francis schreibt grundsätzlich über Angelegenheiten, von denen er etwas versteht. Als ehemaliger erfolgreicher Jockey ließ er seine eigenen Erfahrungen in etliche seiner Krimis miteinfließen. Der Titel seines neuesten Romans Hurrikan jedoch lässt darauf schließen, dass er sich auf eine andere Thematik eingelassen hat. Und damit liegt der Leser richtig. Francis wäre aber nicht Francis, wenn er sein neues Metier nicht genauestens erforscht hätte. Hauptakteur der Geschichte ist der britische Meteorologe und Physiker Perry Stuart, der es beim Fernsehen zu einem beträchtlichen Ruhm gebracht hat. Stuart lässt sich von seinem exzentrischen Kollegen und Hobbypiloten Kris Ironside dazu überreden, einen Hurrikan zu durchfliegen. Bevor dieses Abenteuer in der Karibik seinen Lauf nimmt, legt Dick Francis einige Köder für den Leser aus. Er führt ihn in die Irre. Auf ein Rennpferd wird kurz vor einem Rennen ein unerklärlicher Anschlag verübt. Und der attraktive Kris trifft auf eine ehemalige Liebe. Richtig spannend wird es, als Perry und Kris eine luxuriös ausgestattete Piper von einem dubiosen Geschäftsmann für den waghalsigen Flug durch den Hurrikan Odin zur Verfügung gestellt bekommen. An diese großzügige Leihgabe ist allerdings eine kleine Bedingung geknüpft, die einen der beiden fast das Leben kostet. Der Leser erfährt einiges über die Entstehung von Hurrikans und über Meteorologie. Damit und mit dem Dank an die Experten im Vorspann beweist Dick Francis wieder einmal seine Glaubwürdigkeit. Der mehrfach prämierte Schriftsteller, der auf Cayman Island lebt, verfasst seit Jahrzehnten pro Jahr ein Buch und denkt auch in hohem Alter nicht daran, seine Leidenschaft aufzugeben. Auf den nächsten Francis darf man gespannt sein. --Corinna S. Heyn Quelle:
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