Die Hekes sind keine der liebenswerten Maori-Familien, wie sie in den bunten Reiseprospekten Neuseelands gerne abgebildet werden. Am Tag der ersten Gerichtsverhandlung gegen den jüngsten Sohn schafft es außer seiner kleinen Schwester keines der Familienmitglieder, im Gerichtssaal anwesend zu sein. Beth, die Mutter, kriegt es einfach nicht geregelt, so früh aus dem Bett zu kommen. Außerdem war am Abend zuvor Jake, ihr Ehemann, wieder einmal so sturzbetrunken, daß er ihr Gesicht grün und blau geschlagen hat. Diesen Schaden kann sie vor dem Badezimmerspiegel auch mit dem größten Aufwand nicht beseitigen. Jake läßt den Tag im Bett an sich vorüberziehen. Er ist arbeitslos und weiß, außer auf seine große Klappe, seine harten Muskeln und seinen linken Haken, kann er sich auf dieser Welt auf nichts verlassen. Beth versucht nach Kräften, die Familie zusammenzuhalten, doch immer wieder kommt ihr und Jake der Alkohol zwischen die besten Vorsätze. Die beiden sind mit der Erziehung ihrer Kinder restlos überfordert, haben sie doch genug mit ihren eigenen Problemen zu tun. Arbeit zu suchen lohnt nicht, da die staatliche Unterstützung höher ist, und so dämmern sie dumpf in ihrem Maori-Ghetto vor sich hin. "Wir wachen einfach jeden Tag auf und nehmen was eben kommt. Was, wenn man's bedenkt, nicht gerade viel ist." Erst durch den Selbstmord der Tochter wird Beth aus ihrem Stumpfsinn herausgerissen. Alan Duff -- selbst Maori -- berichtet mit diesem Roman hautnah aus dem Leben der Maoris im Ghetto von Pine Block. Er zeigt schonungslos auf, wie die Hekes vom Leben überfahren werden, als Angehörige eines Volkes, mit dem es zu Ende geht. Sowohl das zornige, aufrüttelnd geschriebene Buch als auch die Verfilmung brachen in Neuseeland sämtliche Rekorde. Selten wurde die Situation einer sozialen Minderheit so genau aufs Korn genommen. --Manuela Haselberger Quelle:
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