Mit großer Wahrscheinlichkeit weiß jeder Autor um die enorme Bedeutung eines ersten Satzes oder einer ersten Seite im Roman. Wenige Autoren vermögen diese Erkenntnis jedoch umzusetzen. David Goodis vermag den Leser mit den ersten Sätzen seiner Romane zu fesseln, Atmosphäre spüren zu lassen und für den Helden zu interessieren. Seine Sprache ist sehr sparsam, die Dialoge sind kurz und auf das Notwendigste beschränkt. Seine Helden haben keine Illusionen mehr oder haben nie Flausen im Kopf gehabt. Sie versuchen das bestmögliche Arrangement mit den Umständen und erwarten keine Wunder. Kein geringerer als François Truffaut hat Goodis' literarische Qualitäten geschätzt. Schießen Sie auf den Pianisten von 1960 mit Charles Aznavour in der Hauptrolle entstand nach dem gleichnamigem Roman des amerikanischen Autors. Die schwarzen Kriminalromane von David Goodis gehören zum Besten, was der amerikanische Krimi hervorgebracht hat. Sein Werk hat nun endlich die Zahl von Lesern verdient, die den heutigen stromlinienförmigen Serienhelden wie von selbst zuzufliegen scheinen. Auch im vorliegenden Buch wird der Held durch einen unglücklichen Zufall in das verhängnisvolle Geschehen einbezogen. Hätte der Werbezeichner Vanning eine andere Reiseroute genommen, wäre er nicht in die Hände jener flüchtenden Bankräuber geraten, die sein Auto benötigen und ihn als Mitwisser gleich mitnehmen. Vanning kann mit dem Geld fliehen, sieht sich aber nun auf der Flucht vor Polizei und Verbrechern. Eine schwüle Nacht bricht an in Manhattan, Vanning verläßt sein Atelier und weiß, daß diese Nacht etwas passieren wird. Er wird verraten, erhält jedoch von völlig unerwarteter Seite Hilfe. --Ulrich Deurer Quelle:
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