Die Suche nach der ehemaligen Schönheitskönigin Grace Palmer bringt heilloses Durcheinander in das Leben des Alaska State Troopers Nathan Active. In Gefrorene Sonne, dem mit Spannung erwarteten neuen Krimi von Stan Jones, kommt Active einem entsetzlichen Familiendrama auf die Spur. Jaron Palmer ist Pastor der Pfingstgemeinde in Chukchi, einer Polarsiedlung in Alaska -- ein frommer, ein integrer Mann. Ortspolizist Active kann sich dem Wunsch des Gottesmannes nicht verschließen, dessen verlorene Tochter Grace im Vergnügungsviertel von Anchorage zu suchen und zu einer letzten Aussprache mit der todkranken Mutter zu bewegen. Von Beginn an ist Active fasziniert vom Bild des Mädchens, das in seiner Jugend Anlass zu den schönsten Hoffnungen gab und das nach seiner Wahl zur Miss North World aus ungeklärten Gründen dem Elternhaus den Rücken kehrte und auf der berüchtigten Four Street in Anchorage als Gelegenheitsprostituierte landete. Die Ermittlungen führen den Polizisten auf die Aleuten, wo Grace mit neuer Identität in einer Fischfabrik ein Auskommen gefunden hat. Es gelingt Active, das Vertrauen der Gesuchten zu gewinnen und erfährt den verborgenen Grund ihres Verschwindens. Doch kann er den weiteren Verlauf der Familientragödie nicht verhindern, die auch sein eigenes Leben einer tief greifenden Veränderung unterwirft. Stan Jones arbeitet mit den bewährten Ingredienzien seines Debütromans Weißer Himmel, schwarzes Eis, den ungewöhnlichen Schauplätzen Alaskas und einem idealistischen, unerfahrenen Helden auf der Suche nach der eigenen Identität, dessen Herkunft ihn zwischen die Kulturen der Weißen und der Inuit stellt. Vielleicht strapaziert Jones das Privatleben seines Ermittlers zu sehr, so dass der Roman erst in der zweiten Hälfte so richtig in Schwung kommt. Dann jedoch versöhnt er mit viel Einfühlungsvermögen für seine Figuren, Tempo und einer überraschenden Wendung der Handlung. --Ulrich Deurer Quelle:
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