Biografien von Künstlern sind dröge. Meist werden Lebensdaten einfach aneinander gereiht, und unter einer Auflistung der "wichtigsten Werke" kann man sich so recht auch nichts vorstellen. Wie also soll man ausgerechnet Kindern Kunst (und Künstler) näher bringen? Dem Mann mit der Zwitschermaschine gelingt dies spielend leicht -- und das nicht nur deshalb, weil wohl kaum ein Künstler der Moderne für Kinder interessanter sein dürfte als der Malermagier Paul Klee mit seinen teils märchenhaften, teils komischen, immer aber äußerst farbenfrohen Bildern. Hier wird sein Leben anhand von markanten oder rätselhaften Zitaten ("Man kann ein Bild auch einmal als Traum nehmen") und einem von Mario Giordano hübsch verfassten Text gut fassbar und spannend präsentiert. Und anhand von zahlreichen Bildern natürlich: Fotos aus verschiedenen Lebensphasen, Radierungen, Aquarelle und Gemälde wie der Rechnende Greis (1929), der Goldfisch (1925), die Rotgeflügelten Sumpfhühner (1925), der Hafen von Hamamet (1914) und die legendäre Zwitschermaschine (1922) natürlich, vor allem aber -- was am Wichtigsten ist -- mit Klees Kinderzeichnungen und fantastischen Schulbuchkritzeleien in Rechenheften. Auch große Maler haben einmal klein angefangen und sich im Unterricht furchtbar gelangweilt. Besser und lebensnäher kann man Kinder für Kunst nicht begeistern. "Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder", umriss Paul Klee einst sein ästhetisches Konzept, "sondern macht sichtbar". Wie sich dieser Grundsatz in Leben und Werk des großen Malers manifestiert, stellt der wunderschön und didaktisch klug gemachte Band Der Mann mit der Zwitschermaschine anschaulich dar. --Thomas Köster Quelle:
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