So langsam sollte man meinen, dass Lilli, die durch den plötzlichen Besitz eines Zauberbuchs eher zufällig zur Hexe geworden ist, schon alles erlebt hat in der Welt -- und in der Vergangenheit. Bei den wilden Dinos ist sie gewesen, den schreckhaften Wikinger hat sie besucht, den Vampir mit dem Wackelzahn und den verrückten Ritter kennen gelernt und das Geheimnis der Mumie ebenso gelöst wie das Geheimnis der versunkenen Welt. Aber in Amerika ist sie noch nicht gewesen, zumindest nicht mit Christoph Columnuss. Auf diesen Namen hört im Spiel Lillis nerviger Bruder Leon, der, angeregt durch eine Hörspiel-Kassette, unbedingt Amerika entdecken will. Klar, dass Hexe Lilli ihm da als spanische Königin Isabella (mit Mamas Mantel als Umhang) den Weg bereiten und als Doña Lilli auf der Santa Maria mit ihm Richtung Indien segeln muss. Dabei gibt sie Leon Nachhilfeunterricht in Seefahrersprache und in Geschichte -- rechtzeitig im Kolumbusjahr. Und sie versucht einige Zaubertricks, die die Küche verwüsten, das Treppenhaus in ein glitschiges Algenmeer verwandeln und das Schlafzimmer – sehr zur Freude einer stetig wachsenden Lilli-Fangemeinde und begleitet vom originellen Einfall einer blasseren Schrift -- zur Nebelbank werden lassen. Da macht das Lesenlernen richtig Spaß. Und wer den Rechtschreibfehler findet, der sich zumindest in der Erstauflage eingeschlichen hat, bekommt einen Extrapunkt. Für Erstleser ab sechs Jahren. -- Stefan Kellerer Quelle:
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