Immer weiter muĂ Arithon, der Herr der Schatten vor seinem Halbbruder, dem Prinzen Lysaer flĂŒchten. Es scheint, als ob alle seiner PlĂ€ne von Anfang an nur fehlschlagen können. Als er nach langer Reise in die Stadt Merior zurĂŒckkehrt, in der er eine kleine Werft aufgebaut hat, muĂ er feststellen, daĂ alle Schiffe, die er dort hatte bauen lassen, verbrannt worden waren. Mit viel MĂŒhe und Aufwand beginnt er, eines der Schiffe zu retten. Die Arbeiter hatten den Brandstifter gefangen und grob miĂhandelt. Doch obwohl er Arithons PlĂ€ne fast zerstört hatte, brachte dieser ihn zu Jinesse, einer Witwe, der er weit genug vertraute, ihr seine wahre IdentitĂ€t mitzuteilen, damit diese ihn wieder gesund pflegen solle. Tharrick, der Brandstifter, hatte sich mit dem Anschlag beim Herrn der Schatten fĂŒr die ihm zugefĂŒgte Schmach rĂ€chen wollen, denn er war einst Hauptmann in der Garde eines Herzoges, den Arithon ĂŒberfallen hatte. Der Herzog hatte ihn halb zu Tode prĂŒgeln lassen und als VerrĂ€ter verbannt. Langsam muĂte er sich eingestehen, daĂ der Meisterbarde Arithon mitnichten ein gewissenloser und grausamer Magier war, sondern sich ehrlich und fĂŒrsorglich um die ihm Anvertrauten kĂŒmmerte. Nachdem es ihnen gelungen war, eines der Schiffe zu retten, verschwand Arithon so schnell als möglich aus der Stadt, denn sein Halbbruder nĂ€herte sich ihr, um ihn zu ergreifen. Um das zweite Schiff, das noch fertiggestellt werden sollte, kĂŒmmerte sich Tharrick. Gerade als es fertig und mit provisorischer Takelage ausgestattet war, tauchten die Galeeren des Prinzen am Horizont auf. Das Schiff war verloren. Sie setzen es in Brand und die Mannschaft entkam knapp. Nachdem die verbrannten Schiffe Arithons gesamtes Vermögen aufgefressen hatten, entfĂŒhrte er Talith, die Gattin von Lysaer und forderte ein immens hohes Lösegeld fĂŒr sie, um seine Söldner bezahlen zu können. Janny Wurts webt eine derartig komplexe ErzĂ€hlung, die mich sofort in seinen Bann geschlagen hat. Ich kann nur empfehlen, den Zyklus mit dem Band "Meister des Schattens" zu beginnen, damit alle ZusammenhĂ€nge klar werden, denn die Autorin hat es geschafft, eine Geschichte zu schreiben, in der sich viele HandlungsstrĂ€nge entwickeln, bei denen nicht immer von Anfang an abzusehen ist, wie sie zueinander gehören. Doch langsam, von Seite zu Seite erkennt man, wie tief alle diese Geschehnisse miteinander verwoben sind. Sie ist Raymond Feists CoAutorin und ihr gelingt es, die gleiche intensive AtmosphĂ€re aufzubauen, die auch Feist in seinen Romanen schafft. Ich wage es, diesen Zyklus mit der Midkemia Saga von Feist zu vergleichen. Mein abschlieĂendes Urteil: wer Fantasy liebt, muĂ diesen Zyklus einfach gelesen haben. --Tina Dobosch Quelle:
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