Was macht man am Tag nach der siegreichen Rebellion? Wenn man Owen Todsteltzer ist, Historiker, Ex-Aristokrat, widerwilliger Umstürzler und Held, stellt man sich als Kopfgeldjäger in den Dienst des neuen Parlaments. Aber am Rande der Dunkelwüste, jenem Gebiet aus Tausend toten Sonnen, planen die Künstlichen Intelligenzen von Shub die Vernichtung der Menschheit. Die Hadenmänner, kybernetisch aufgerüstete Überwesen, wollen alle Menschen in ihrem Ebenbild mit Gewalt neu erschaffen. Und das sind nur ein paar der Probleme, die auf Owen Todtsteltzer und seine Freunde zukommen. Aber er zieht nur widerwillig in den Kampf, denn auf dem Planeten Golgatha ist der Machtkampf um die Herrschaft des Imperiums bereits voll entbrannt. Dies ist der vierte Band aus Simon R. Greens Todtsteltzer-Serie, die mit dem Roman Der Eiserne Thron begann. Inhaltlich eine Kombination aus den verrückten, wahrhaft kosmischen Ideen der Space Opera der 30er- und dem düsteren, gewalttätigen Cyberpunk der 90er-Jahre, bietet der Brite temporeiches Abenteuer ganz im Stil von Judge Dredd und dem Terminator. Wer klassische Science Fiction mit Tiefgang sucht, ist hier zugegebenermaßen falsch. Die Romane sind grell und laut. Die Bösen sind echte Psychopathen, die Helden durch Technik veränderte Übermenschen, und das dargestellte Universum ist schlichtweg bizarr, was von der eigenwilligen aber gelungenen Übersetzung noch hervorgehoben wird. Fortsetzungen von Trilogien können manchmal sehr enttäuschend sein. Aber Green hat sich etwas einfallen lassen und das Tempo gehalten. Hier ist nach dem Sieg ausnahmsweise einmal gar nichts in Ordnung; ob sich die Helden nun mit ihrer Popularität als Medienstars -- Actionpuppen eingeschlossen -- herumschlagen oder mit Strahler, Schwert und ihren Ebenbildern aus Paralleluniversen Seite an Seite gegen planetengroße Killerroboter kämpfen müssen. Das ist actionreiche SF-Unterhaltung, wie man sie in dieser Form nur selten findet. --Andreas Decker Quelle:
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