Nur wenige Autoren haben es in vergleichbar kurzer Zeit geschafft, vom Newcomer zum Starautor zu werden wie Peter F. Hamilton mit seiner gigantischen Armageddon-Serie. Diese Position zementiert er mit seinem zweiten gröĂeren Werk, dem Roman Fallen Dragon, der auf Deutsch in zwei BĂ€nden erschienen ist. In SternentrĂ€ume beginnt eine Geschichte, die an klassische Abenteuerstoffe des 19. Jahrhunderts erinnert: Ein junger Mann will die Rolle, die ihm das Leben zugedacht hat, nicht akzeptieren, schlieĂt sich Piraten an, wird zum unbesiegbaren KĂ€mpfer und geht schlieĂlich auf eine Ruhm und Reichtum verheiĂende Schatzsuche. Bei Hamilton heiĂt dieser junge Mann Lawrence Norton, und statt bei Piraten mustert er als Konzernsoldat an. Mit einer fast unzerstörbaren Hightech-RĂŒstung ausgestattet, sorgen diese Truppen fĂŒr eine reibungslose Ausbeutung der Weltraum-Kolonien. Ihnen stellen sich tapfere Rebellen entgegen, die auf den ersten Blick keine Chance zu haben scheinen. Aber auch sie haben gelernt, sich die Technologie des 25. Jahrhunderts zu Nutze zu machen. Auf fast jeder Seite hat man das GefĂŒhl, Peter F. Hamilton wĂŒrde vor Ideen und ErzĂ€hlfreude platzen. Seine Beschreibungen von Waffen und Raumschiffen sind hochgradig detailverliebt und trotzdem nie langweilig. Der Strom seiner ErzĂ€hlung biegt immer wieder in NebenflĂŒsschen ab, lĂ€sst die Vergangenheit der Protagonisten vor unseren Augen Gestalt annehmen oder gönnt uns eine Ruhepause an einem abgelegenen Teich, dessen Verbindung zur Haupthandlung erst spĂ€ter sichtbar wird. Und auch wenn der Schluss etwas plötzlich kommt -- das kennen wir aus Der nackte Gott --, ist er doch zutiefst befriedigend. Peter F. Hamilton mag nicht der progressivste unter den zeitgenössischen SF-Autoren sein. Aber in Sachen Space Opera setzt er Standards. --Hannes Riffel Quelle:
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