Der Waffen schwingende Held auf dem Umschlagbild (von Meisterillustrator Michael Whelan) stellt von Vorne herein klar, wo's langgeht: Helden sind angesagt! Und zwar exakt die Sorte Helden, die so lange die nordamerikanische Sciencefiction bestimmt haben -- der kompetente Alleskönner, der sich in jeder Situation zu helfen weiĂ und seinen eigenen Sinn fĂŒr Recht und Gerechtigkeit nur Ă€uĂerst selten in Frage stellt. Liegt es jedoch einzig an diesen charismatischen MĂ€nnern, dass Robert A. Heinlein noch heute fast jede Umfrage nach dem besten SF-Autoren aller Zeiten gewinnt? Seine erste Geschichte, "Lebenslinie", erschien 1939 und bildete gleichzeitig den Auftakt seiner Future History, einer Reihe von ErzĂ€hlungen und Romanen, die wĂ€hrend der nĂ€chsten zehn Jahre erschienen und eine locker zusammenhĂ€ngende Geschichte der Zukunft bilden. Darin beschreibt er die Entwicklung der Menschheit bis in das 22. Jahrhundert hinein. Und trotz aller VerĂ€nderung entsteht bei den Lesern sogleich das GefĂŒhl, in dieser Zeit zu Hause zu sein, denn die Menschen sind immer noch die gleichen: Sie lesen Zeitung, sorgen sich ums Geld und rauchen zuviel. Dabei wird Heinlein immer wieder vorgeworfen, er hĂ€tte keine Geduld mit den SchwĂ€cheren innerhalb der Gesellschaft. Ohne Zweifel, er zeigt Tendenzen, die ihm als Sozialdarwinismus ausgelegt werden können, jedoch in seinen frĂŒhen Werken noch nicht so ausgeprĂ€gt waren wie in Sternenkrieger aus dem Jahr 1959, und vielen spĂ€teren Romanen. In seiner Future History geht es noch nicht um die Eroberung ferner Planeten, sondern darum, wie Menschen mit ihren Problemen zurecht kommt, die sich ihnen in naher und ferner Zukunft stellen werden. Neben seinen groĂen Jugendromanen -- wie beispielsweise Tunnel zu den Sternen und Die Sternenbestie -- gehören die ErzĂ€hlungen und Romane in Methusalems Kinder zum besten, das Robert A. Heinlein geschrieben hat. Und wenn man im Hinterkopf behĂ€lt, in welcher Zeit diese Texte entstanden sind, wird man kaum fesselndere und in der Darstellung ĂŒberzeugendere Sciencefiction finden. --Felix Darwin Quelle:
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