Seit seinem mehrfach preisgekrönten Roman Ringwelt gilt Larry Niven als einer der unumstrittenen Meister der wissenschaftlich orientierten Science-Fiction-Literatur. Gemeinsam mit Jerry Pournelle hat er den Erstkontakt-Thriller Der Splitter im Auge Gottes verfasst, eines der spannendsten Bücher, die es zu diesem Thema gibt. Und mit Pournelle und Steven Barnes hat er eine Serie um eine Weltraumkolonie geschrieben, deren erster Band nun wieder neu aufgelegt wurde. Eine Gruppe von Wissenschaftlern unternimmt eine Expeditiom zum Planeten Avalon, auf dem erdähnliche Bedingungen herrschen. Sie vertrauen auf ihre überlegene Technologie, um eine neue Gesellschaft aufzubauen. Einzig der Kriegsveteran Cadmann Weyland, der für ihre Sicherheit sorgen soll, misstraut den paradiesischen Verhältnissen, die sie auf der Insel Camelot vorfinden. Doch er wird ausgelacht und zieht sich alleine in die Berge zurück. Weylands Misstrauen ist allerdings mehr als gerechtfertigt. Eine einheimische Lebensform, von den Kolonisten "Grendels" genannt, fällt ausgerechnet dann über die Menschen her, als sie sich in größter Sicherheit wiegen. Und der einzige Mann, der auf eine solche Situation vorbereitet wäre, hat die Kolonie verlassen. Heorots Vermächtnis ist ein SF-Thriller in bester Hollywood-Manier. Die Autoren haben den Hintergrund ihrer Welt genaustens ausgearbeitet, doch ihren Figuren fehlt es an Glaubwürdigkeit, und ihre Vorstellungen von Gut und Böse sind eher eindimensional. Allerdings ist der Roman -- wie die meisten Gemeinschaftsproduktionen von Niven und Pournelle -- ausgesprochen spannend und kann es in dieser Hinsicht durchaus mit den Werken des Thriller-Duos Preston und Child aufnehmen. Und mit Beowulfs Kinder haben sie eine Fortsetzung geschrieben, die nicht weniger spannend ist. --Felix Darwin Quelle:
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