Es war nicht der Kater nach dem Besäufnis vom Vorabend, der die Zuckungen im kleinen Finger hervorrief. Auch keine Verletzung nach der gestrigen harmlosen Balgerei mit seinem Filmpartner Woody Harrelson. Dies wurde Michael J. Fox langsam klar, als er an jenem Novembermorgen 1990 in der Luxussuite seines Hotels in Florida erwachte. Das unheimliche Zucken begleitete ihn fortan, ergriff in der Folgezeit auch die restlichen Finger -- und schließlich den gesamten Körper. Was der berühmte Schauspieler damals nicht in vollem Ausmaß ahnen konnte: An jenem unheilvollen Morgen zeigten sich die ersten sichtbaren Anzeichen der heimtückischen Krankheit, die innerhalb von zehn Jahren seine Karriere beenden und sein Leben radikal umkrempeln sollten. Young-Onset-Parkinson gilt als seltene Frühform der Krankheit, die gewöhnlich erst bei älteren Menschen auftritt. Als die Schüttellähmung bei Fox ausbrach, war er gerade dreißig. Bis zum September 1998 konnte der kleinwüchsige Schauspieler, der mit Filmen wie Doc Hollywood und der Zurück-in-die-Zukunft-Trilogie auf der Höhe seines Ruhms stand, seinen Zustand verbergen: Die Schilderung seiner Ängste vor plötzlich auftretenden Zuckungen in der Öffentlichkeit gehören zu den beklemmendsten Momenten des Buches. Schließlich trat Michael J. Fox an die Öffentlichkeit. Die Anzeichen waren inzwischen unübersehbar geworden. Eines muss man dem heute 41-Jährigen, der sich im Jahr 2000 aus dem Filmgeschäft zurückzog und eine Stiftung zur Ursachenbekämpfung der Parkinson-Krankheit ins Leben rief, attestieren: Trotz seines schweren Schicksales hat er sich einen bewundernswerten Grundhumor bewahrt -- und er ist zweifelsohne noch immer ein Mann des Films. Sein Buch, eine rasche Schnittfolge aus Biografie, Krankheitsverlauf sowie höchst amüsanten Innenansichten aus der Filmbranche, strotzt vor szenischen Gags und ironischer Kampfansage. Der bewegende Erkenntnisbericht des ewigen Kindes Marty McFly, von einer hedonistischen Glamourwelt umhätschelt und am Ende hochgradig alkoholgefährdet, das erst durch die Krankheit und die Hilfe seiner Frau Tracy zu Michael J. Fox heranreifte, wird noch lange beschäftigen. --Ravi Unger Quelle:
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