Das Wichtigste gleich am Anfang: Der Skilehrplan ist kein Buch für Rat suchende Ski-Anfänger, die mithilfe eines Sachbuches Ski fahren lernen wollen. Der Skilehrplan ist die jüngste Ausgabe jenes Standardwerkes, das vom Deutschen Verband für das Skilehrwesen seit 44 Jahren regelmäßig aktualisiert neu aufgelegt wird und als Unterrichtsbehelf für Skilehrer gedacht ist. Umso erstaunlicher, dass das Buch mit einer einigermaßen praxisfernen Aufgliederung sämtlicher Aufgabengebiete eines Skilehrers beginnt. Da erfährt der Leser, dass er auf der Piste ein "Aufgabenexperte" sein muss, der seine Schützlinge mit exakt 16 Kategorien von Aufgaben traktieren kann. Oder, dass er als "Motivationsexperte" seinen Schülern mitunter neuen Mut zusprechen muss. Und dass er als "Kommunikationsexperte" nicht im Kasernenhofton quer über die Piste brüllen sollte. Überhaupt scheint im Autorenteam ein wenig Uneinigkeit über die Kompetenzen der Leserschaft geherrscht zu haben: Mal wird beschrieben, was jeder Anfänger gleich am ersten Tag zu hören bekommt -- dass nämlich Skischuh und Bindung erst von Schnee gereinigt werden müssen, bevor man den Ski anschnallen kann. Wenige Seiten später wird vorausgesetzt, dass der Leser weiß, was mit der Übung "Sterntreten" gemeint ist. Hilfreich sind dagegen die Seiten 19 bis 110 des Buches. Hier geben die Autoren tatsächlich anwendbare Anregungen für den Unterricht. Eine verpasste Chance: Die Fotos dienen fast ausschließlich zur Verschönerung der Seiten. Nur in wenigen Ausnahmen machen Fotoserien Bewegungsabläufe -- etwa beim Abreiten einer Buckelpiste -- deutlich. Dennoch: Dieser Teil des Buches ist eine recht brauchbare Lehrhilfe. --Günther Strauss Quelle:
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