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Strategien der Verdummung: Infantilisierung in der Fun-Gesellschaft

Strategien der Verdummung: Infantilisierung in der Fun-Gesellschaft
Autor:
Verlag: C.H.Beck
Broschiert
Auflage: 6
Seiten: 172
ISBN-10: 3-406-45963-3
ISBN-13: 978-3-406-45963-4
ISBN: 3406459633
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Vorsicht, Sammelband! Wer Grundlegendes zur Infantilisierung in der Fun-Gesellschaft zu erfahren wünscht, wird möglicherweise enttäuscht sein. Aber wer keine umfassende Darstellung des Phänomens erwartet, sondern mit, wie man früher gesagt hätte, "Aspekten" oder "Vorläufigen Bemerkungen" zufrieden ist, den erwarten erhellende, stellenweise amüsante Lektüren.

Zehn Autoren, zehn Beiträge. Am dichtesten am Thema Strategien der Verdummung die drei Eingangsaufsätze: Peter V. Zima: "Wie man gedacht wird" ('Freilich wird es die Sprache noch eine Weile geben, obwohl sie im Supermarkt kaum noch gebraucht wird'), Martin Doehlemann: "Dumme Sinnsysteme" ('sich vorzustellen, Martin Luther hätte gesagt: Hier stehe ich! Ich kann auch anders. Walte Fortuna. Abracadrabra') und Uwe Wirth: "Diskursive Dummheit" ('Selbst die Nichtinformation tritt mit der Geste der Wichtigkeit auf').

Sonderpreise für die amüsantesten Texte:
Heinz Schlaffer: "Über den Geist der Geisteswissenschaften". Die zuvor in der Rundschau erschienenen Glossen beleuchten den gar nicht so geringen Anteil der Geisteswissenschaften -- jedenfalls so, wie sie im Moment an den Universitäten betrieben werden -- an dem Phänomen Verblödung und Infantilisierung (Rezensent hat zweimal laut gelacht).

Ulrich Schulz-Buschhaus: "Anleitungen zum tadellosen Sprachgebrauch". Für jeden, der schreibt, ist die Lektüre nicht ganz ungefährlich: Lesen Sie den Text vor dem Spiegel, wenn Sie rot werden, wissen Sie: 'Auch meine Sprache ist -- wenigstens mitunter -- vom allgegenwärtigen Unfug infiziert!'

Nun, natürlich: Wer liest so etwas schon! Aber mittlerweile dürften solche Bändchen ohnehin weniger der Aufklärung der Öffentlichkeit dienen, als vielmehr der Selbstvergewisserung jener Profiteure der Bildungsrevolution vor 30 Jahren, die schwer Errungenes nicht kampflos preisgeben mögen. Ein legitimer Zweck. --Michael Winteroll
Quelle:




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