Wenn die Griechen in der Antike zum Himmel blickten, sahen sie nicht bloß Sonne und Mond, Sterne und Planeten, sondern den Kosmos ein in sich geschlossenes, kohärentes Universum voller Schönheit, Wahrheit und Vernunft. Die Schönheit und Weisheit der Welt war den Menschen Vorbild und Maßstab für Ihr eigenes Leben. Griechische und muslimische Philosophen, christliche Denker und jüdische Kabbalisten waren sich einig, daß der Kosmos und der Sinn des menschliche Lebens aufs engste zusammenhingen. Kosmologische Welterkenntnis hatte daher direkte Auswirkungen auf Philosophie und Ethik. Mit der Moderne brach dieses geschlossene Weltbild in sich zusammen. Die Welt, vordem voller Güte, Heilsgewissheit und Weisheit, wurde ethisch indifferent und konnte nicht mehr länger als Leitstern für das moralisch richtige Leben dienen.Rmi Brague führt den Leser durch zwei Jahrtausende eines abendländischen Denkens, das sich grundlegend von dem unserer eigenen Zeit unterscheidet. Quelle:
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