Klippert geht denn auch nicht weiter auf pädagogische Glaubens- und Grabenkriege ein. Der theoretische Teil umfasst gerade mal 20 Seiten und begnügt sich mit einer pointierten Kritik des herkömmlichen Unterrichtsmodells: Demnach hat sich trotz mancher oberflächlicher Retuschen herzlich wenig geändert. Immer noch steht der Lehrer im Mittelpunkt fast aller Schulstunden und sorgt nolens volens für "Stoffhuberei [und] verbal-abstrakte Belehrung" (S. 19). In Zukunft soll er aber "in erster Linie Moderator, Organisator und Berater" (S. 16) für seine methodenkompetenten Schüler sein.

Den Weg dorthin weisen die Übungsbausteine für den Unterricht -- so der Untertitel --, praktische Handreichungen für Lehrer aller Fachrichtungen. Zunächst sollen die Schüler das eigene Lernverhalten kritisch reflektieren (Was für ein Lerntyp bin ich? Wo liegen meine Stärken und Schwächen?) und sich dann im Learning-by-doing-Verfahren elementare Techniken der Wissensbeschaffung und -verarbeitung aneignen. Wie lese ich Texte systematisch? Wie fasse ich sie sinnvoll zusammen? Wie erstellt man ein Säulendiagramm? Wie baut man ein Referat auf? Den Abschluss bilden Übungsstationen zur Zeit- und Lernplanung.

All dies wird in Form von Arbeitsblättern präsentiert, die der geneigte Lehrer eigentlich nur noch kopieren und der Alters- bzw. Klassenstufe entsprechend einsetzen muss. Wie die Umsetzung seiner Ideen-Sammlung im Schulalltag aussehen könnte, deutet der Autor im letzten Kapitel an, wo er den vom Burn-out bedrohten Lehrern langfristig eine deutliche Entlastung in Aussicht stellt und sie gleichzeitig nachdrücklich zur immer noch wenig praktizierten Team-Arbeit innerhalb des Kollegiums auffordert. --Patrick Fischer
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