Wer den Duden Basiswissen Schule Biologie aufschlägt, ist zunächst beeindruckt von der Respekt einflößenden Materialfülle, die das Buch in Form von Texten, Zeichnungen, Fotos, Diagrammen, Tabellen, farbigen Kästen und Zusatzinformationen darbietet. Sämtliche Teilbereiche der Biologie -- angefangen beim Bau der Organismen bis hin zu den Grundlagen der Genetik und der Ökologie -- finden auf nur 370 handlichen Seiten Platz. Hat der Leser mit dem Buch allein nicht genug, kann er mit der beiliegenden CD-ROM alle Themen noch vertiefen. Die CD bietet zudem Videos, Animationen und Hörbeispiele. Der Aufgabe, Jugendlichen Wissen zu vermitteln, wird dieses Buch dennoch nur eingeschränkt gerecht. Liest man in das Werk hinein, dann fallen seine Schwächen bald auf. Sie liegen gerade in der Masse der Einzelinformationen, denn viel Material bedeutet noch lange keinen großen Erkenntnisgewinn. So steckt hinter vielen Stichworten und Zeichnungen oft nur wenig verwertbares Wissen, denn es fehlen die Erklärungen. Was nutzt zum Beispiel eine beschriftete Zeichnung eines Vogeleis, wenn die Funktion von Keimscheibe, Eidotter und Eiweiß nicht erläutert wird. In einem anderen Kapitel werden zwar als typische Merkmale der Insekten unter anderem das Strickleiter-Nervensystem und Fassettenaugen genannt, was aber unter diesen Begriffen zu verstehen ist, wird nicht erklärt. Damit bleibt dieses Buch in vielen Bereichen mehr eine Ansammlung von Fachbegriffen und kleinformatigen bunten Bildern. Der Biologie-Duden versteht sich sowohl als Lehrbuch als auch als Nachschlagewerk. Zum Lehrbuch für Schüler der Unter- und Mittelstufe mangelt es ihm jedoch an Didaktik und Anschaulichkeit. Zudem verstellt die Fülle an Details den Blick für das Wesentliche. Um gute Dienste als Nachschlagewerk für Schüler und Nicht-mehr-Schüler zu tun, bleibt er hingegen fachlich oft zu nah an der Oberfläche. --Ute Maatz Quelle:
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