Im Jahre 1568 veröffentlichte Benvenuto Cellini 1500-1571, der bedeutendste Goldschmied des 16. Jahrhunderts, seine Traktate über die Goldschmiedekunst und die Bildhauerei. Er folgte damit einer Tradition, die zurückgehend auf antike Vorbilder, seit dem Beginn der Frührenaissance in zunehmendem Maße wieder auflebte. Aus einem neuen Selbstverständnis heraus erwuchs der künstlerische Anspruch, die eigenen, technischen und künstlerischen Kenntnisse sowohl für ihre Zeitgenossen als auch für die Nachwelt festzuhalten. Mit diesem Band werden die Werkstatterfahrungen Cellinis weniger in ihrer kunsthistorischen Relevanz als vielmehr in ihrem praktischen Nutzen erschlossen. Ausführliche Kommentare erläutern die einzelnen Kapitel beider Traktate und ergänzen diese - auch indem sie den historischen und künstlerischen Kontext einbeziehen. Gehören die Arbeiten Cellinis fraglos zu den Meisterwerken der Goldschmiedekunst, ist sein Traktat gleichsam von einzigartiger Bedeutung für das Ansehen wie für die Lehre dieser Kunst. Nach dem De diversis artibus des Theophilus Presbyter entstanden um 1122 ist es die einzige vergleichbare Quelle bis zu den ersten Goldschmiedelehrbüchern, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden. Quelle:
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