Mozart ist gemeinsam mit seiner Frau Konstanze im Herbst 1787 auf dem Wegnach Prag, weil dort seine Oper Don Giovanni uraufgefĂŒhrt werden soll.Aus den Plaudereien der beiden erfĂ€hrt der Leser von Mozarts extremer Arbeitsbelastung,von seiner mangelnden Zeit fĂŒr Frau und Kinder, seiner groĂen Hoffnungauf die Prager AuffĂŒhrung. Bei einer Zwischenstation gerĂ€t Mozart in denGarten eines grĂ€flichen Schlosses. Dort pflĂŒckt er, ganz in Gedanken versunken,eine Frucht vom Pomeranzenbaum und zerteilt sie mit einem Taschenmesser.Damit hat er das vom Grafen sinnreich ersonnene Verlobungsgeschenk fĂŒrseine Nichte zerstört. Als die Bewohner des Schlosses erfahren, wer derFrevler war, ist die Freude groĂ. Alle Mitglieder der Familie sind Musikliebhaberund besonders Eugenie, die Nichte, ist im Gesang geschult. Das EhepaarMozart wird zur Verlobung der Nichte geladen. Der Komponist erklĂ€rt denRaub der Pomeranze mit einer Erinnerung an seinen Aufenthalt in Neapel.Dort hatte er als Junge gemeinsam mit seinem Vater eine inszenierte Bootsfahrterlebt, bei der MĂ€dchen und junge MĂ€nner sich Orangen zuwarfen und daserotische Spiel mit dem Raub der MĂ€dchen endete. Diese Szenen inspiriertenMozart zur Komposition des Wechselgesangs Zerlina, Masetto und BauernchorGiovinette, che fatte all'amore. Zum EntzĂŒcken der Zuhörer spielt derKomponist diese Melodie den GĂ€sten vor. Den Höhepunkt des Geschehens bildetMozarts konzertante AuffĂŒhrung des dĂ€monischen Schlusses seiner Oper. AlleZuhörer sind ergriffen, doch einzig Eugenie ahnt in der Musik seinen frĂŒhenTod. Quelle:
|